Forum „Digitalisierung gemeinsam gestalten“ vernetzt regionale Akteure des Gesundheitswesens

Im ländlichen Raum reißt der Ärztemangel überall große Lücken in die medizinische Versorgung. Ist die oft zitierte „flächendeckende Versorgung“ schon bald nicht mehr gewährleistet? Die Zahlen sprechen für sich: Laut einer Studie der Robert Bosch Stiftung werden 2030 voraussichtlich 60 Prozent der rund 5.000 niedersächsischen Hausärztinnen und Hausärzte in Rente sein, gleichzeitig steigt der Bedarf einer wohnortnahen Betreuung aufgrund des demografischen Wandels.

Doch wie kann man dem entgegenwirken? Kann die Digitalisierung des Gesundheitswesens hier eine entscheidende oder gar richtungsweisende Rolle spielen? „Ärztinnen und Ärzte können in diesem Zusammenhang einen wichtigen Anteil zum erfolgreichen Einsatz der neuen Optionen zwischen Telematik und Künstlicher Intelligenz beitragen – zum Nutzen aller Akteure des Gesundheitswesens und ihrer Patientinnen und Patienten“, ist Dr. Charlotte Kleen, Hartmannbund-Bezirksvorsitzende von Aurich, überzeugt.

Die Hartmannbund-Veranstaltung „Digitalisierung
gemeinsam gestalten“ am 26. Februar 2022 in Leer
stellt
diese Herausforderungen in den Mittelpunkt. Gemeinsam mit Expertinnen und Experten der Materie werden im zentral gelegenen Hotel Hafenspeicher unter anderem die „Digital-Health“-Versorgungs-Potenziale oder der sinnvolle Einsatz von digitalen Mitteln im Arbeitsalltag ausgelotet. „Ziel ist es, die Kräfte zu bündeln, Prozesse zu optimieren und Ressourcen zielgerichtet einzusetzen, um den Bedürfnissen der Patientinnen und Patienten und dem Anspruch von Ärztinnen und Ärzten an ihr Berufsbild gleichermaßen gerecht zu werden“, so Kleen. Dabei dürften keine Abstriche bei der medizinischen Versorgung gemacht werden.

Ärztinnen und Ärzte aus der Region sind eingeladen, sich auf diesem Forum zu vernetzen und mit Experten über die Optimierung der Versorgung zu diskutieren. Das Motto ist: „Mehr Arzt. Weniger Aufwand. Abstände überwinden. Nähe schaffen.“ Als prominente Gäste werden u. a. Landrat Matthias Groote (SPD) und Bundestagsmitglied Gitta Connemann (CDU) erwartet.

Der Hartmannbund sieht sich als starker Partner der „Modellregion Ostfriesland“. „Dieses Forum soll nur der Auftakt für weiteres Handeln sein. Ziel ist es partnerschaftlich und langfristig Lösungen zu finden“, erklärt die Initiatorin, auch Mitglied im Landesvorstand des Hartmannbundes und selbst in der hausärztlichen Versorgung vor Ort tätig. Sie ergänzt: „Auch der Gesundheitstourismus kann digital auf eine ganz andere Wahrnehmungsebene wachsen.“ In Projektgruppen gilt es deshalb im Anschluss, u. a. transsektorale und interregionale Telekonsile gemeinsam zu etablieren, das Vertrauen in die Digitalisierung auf allen Seiten zu stärken und diese adäquat weiterzuentwickeln, Fachkräfte zu mobilisieren, Nachwuchs zu fördern und auch den Arztberuf unter diesen veränderten Bedingungen neu zu definieren.

Hinweis für die Leser:

Die Präsenzveranstaltung ist inzwischen (unter Beachtung der Corona-Bedingungen) ausgebucht. Wer für den 26. Februar trotzdem Impulse setzen möchte, der kann uns seine Fragen gerne vorab zusenden:

lv.niedersachsen@hartmannbund.de

Wir werden uns dann auf der Veranstaltung damit beschäftigen und den Fragestellern ein Feedback geben.

Hinweis an die Redaktionen:

Unter dem folgenden Link finden Sie das ausführliche Programm:

Digitalisierung gemeinsam gestalten – Ausgebucht! » Hartmannbund

Sollten Sie für die Berichterstattung gerne teilnehmen wollen, setzten Sie sich bitte mit uns in Verbindung.