Praxen wollen laut Umfrage digital kommunizieren

Für das fünfte PraxisBarometer Digitalisierung hat das IGES Institut im Auftrag der KBV im Herbst rund 2.500 Ärzte und Psychotherapeuten online befragt. Im Fokus standen die Kommunikationswege mit Patienten sowie mit anderen Ärzten und Einrichtungen im Gesundheitswesen.

Bei der Befragung kristallisierte sich heraus, dass der Wunsch der Vertragsärzte und Vertragspsychotherapeuten, über sichere digitale Wege mit anderen Praxen und Einrichtungen zu kommunizieren, groß ist. So hat der Anteil der Praxen, die Befunddaten und Arztbriefe digital empfangen oder versenden, gegenüber dem Vorjahr zugenommen. Beim eArztbrief stieg der Anteil von weniger als 20 Prozent im Jahr 2021 auf rund 35 Prozent in 2022. Der digitale Austausch von Informationen mit Krankenhäusern ist dagegen immer noch die Ausnahme. Eine große Erleichterung erhoffen sich viele Arztpraxen hier vor allem vom elektronischen Entlassbrief und vom digitalen Austausch über Behandlungsverläufe sowie Therapieempfehlungen.

Den größten Nutzen in der digitalen Kommunikation versprechen sich die meisten Praxen vom eArztbrief. Rund 70 Prozent der befragten Ärztinnen und Ärzte setzten ihn auf Platz 1, gefolgt von der digitalen Übermittlung von Befund- und Labordaten. Allerdings wurden technische Hürden beim Empfang und Versand von eArztbriefen beklagt. So seien die Adressen anderer Praxen im Verzeichnisdienst der Telematikinfrastruktur (TI) teilweise nur schwer zu finden. Der zeitliche Aufwand für den eArztbrief wird insgesamt als noch zu hoch eingeschätzt. Insgesamt ist der Befragung zufolge in mehr als 80 Prozent der Arztpraxen die Patientendokumentation nahezu komplett oder mehrheitlich digitalisiert – im Vorjahr lag dieser Wert bei 69 Prozent. Besonders hoch ist dieser Wert in Praxen mit hohem Patientenaufkommen.

Alle Ergebnisse finden Sie unter folgendem Link: https://www.kbv.de/html/1150_62110.php