Versicherte zeigen sich gegenüber der Digitalisierung im Gesundheitswesen offen. So versprechen sich 77 Prozent davon Vorteile, wenn ihre Behandlungsdaten den behandelnden Haus- und Fachärzten zum Beispiel über eine zentral abgelegte elektronische Patientenakte direkt zur Verfügung stehen. Zugleich sind allerdings nur 41 Prozent der Überzeugung, dass die Vorteile der Digitalisierung insgesamt überwiegen. 37 Prozent sehen weder Vor- noch Nachteile, 15 Prozent meinen, dass die Digitalisierung mehr Nachteile mit sich bringt. Diese Zahlen gehen aus der Studie "Zukunft der Gesundheitsversorgung" hervor, die im Auftrag der pronovaBKK durchgeführt wurde.
Ähnlich verhält es sich mit der Datennutzung. 78 Prozent der Befragten sehen für sich Vorteile darin, wenn die Kassen anonymisierte Daten über die Behandlungen ihrer Versicherten und Infos über Leistungserbringer auswerten und nutzen dürften. Dass das Gesundheitswesen dadurch effizienter würde, glauben aber nur 44 Prozent. Bemerkenswert in diesem Zusammenhang: Mehr als zwei Drittel der Befragten halten Ärzte (79 Prozent) und Apotheker (78 Prozent) für besonders vertrauenswürdig, wenn es um den Datenschutz geht. Krankenhäuser und gesetzliche Kassen kommen bei dieser Frage nur auf zwei Drittel, die privaten Krankenversicherer lediglich auf die Hälfte. Dass Anbieter wie Facebook einen ausreichenden Datenschutz bieten, glauben nur zwölf Prozent. Anbieter von Fitness-Apps und Wearables stehen mit 20 Prozent etwas besser da.
Zweischneidig ist auch die Einschätzung des Beitrags, den die Digitalisierung zur Verbesserung der Versorgung leisten kann. Zwar gehen 70 Prozent davon aus, dass digitale Angebote gerade in ländlichen Regionen die Versorgung vor Ort ergänzen und somit verbessern würden. Zugleich befürchten aber auch 62 Prozent eine Verschlechterung der Versorgungsangebote vor Ort, wenn es immer mehr digitale Angebote zur Gesundheitsversorgung gibt. (stp)
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