Bekenntnis zum Ärztecodex „Ärztliches Handeln“ für Patientinnen und Patienten, nicht für die Ökonomie

Der Hartmannbund Landesverband Baden-Württemberg fordert den Gesetzgeber und die Selbstverwaltungen auf, vor dem Hintergrund der zunehmenden Ökonomisierung des Gesundheitswesens, notwendige Freiräume für ärztliches Handeln in der Patientenversorgung zu schaffen.

Zuwendung und Sorgfalt sind die Basis jeden ärztlichen Handelns. Nur unter diesen Bedingungen können sich ärztliches Wissen und die ärztliche Heilkunst zum Wohle der Patientinnen und Patienten entfalten. Hinreichende Zeit für Patientinnen und Patienten ist eine elementare Voraussetzung für die Wahrung qualitativ hochwertiger ärztlichen Tätigkeit in freier Berufsausübung.

Wir fordern die entscheidungsbefugten Akteure im Gesundheitswesen zu einer strukturierten und klar zielorientierten Diskussion über Fehlanreize im Honorarsystem, einem Abbau von Bürokratie, einer intelligenten Patientensteuerung und klar definierten Grenzen der Ökonomisierung des Gesundheitssystems und des Arztberufes auf.

Der zunehmende Einfluss von Aktiengesellschaften und Kapitalgesellschaften sei es in MVZ, Krankenhaus oder Pflegediensten gefährdet die Versorgung von Menschen im ländlichen Raum und von Menschen mit chronischen Erkrankungen. Planungen folgen in diesen Unternehmen primär der Optimierung der Gewinne und nicht dem Versorgungsbedarf.

Wir bekennen uns zum „Ärztecodex“ (entwickelt von der DGIM) als Wegweiser ärztlichen Handelns in Klinik und Praxis. Der Codex wendet sich ausdrücklich nicht gegen eine wirtschaftliche Erbringung ärztlicher Leistungen. Vielmehr soll er absichern, dass die individuelle ärztliche Entscheidung an Patientinnen und Patienten nicht durch ökonomische Vorgaben gesteuert wird.