Gemeinsame Anstrengungen für die digitale Patientenakte intensivieren

Die Hartmannbund Landesverbände Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz begrüßen die jüngst erfolgte Einführung einer digitalen Patientenakte, über die nur der Patient verfügt, durch die Techniker Krankenkasse (TK). Dies kann aber nur ein erster Schritt in die richtige Richtung sein. Die Hartmannbund Landesverbände Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz fordern alle Beteiligten (Gesetzgeber, Krankenhäuser, Kostenträger, Selbstverwaltung und IT-Dienstleister) auf, die gemeinsamen Bemühungen für eine übergreifende, einheitlich normierte digitale Patientenakte zu intensivieren, Worthülsen mit Inhalten zu füllen und Blockadehaltungen sowie Verzögerungstaktiken aufzugeben.

Begründung:

Die Bemühungen um die digitale Patientenakte ziehen sich mittlerweile über Jahre hin, dabei liegen die Vorteile auf der Hand: Abschaffung der Doppeldokumentation mit Freiwerden von ärztlicher Arbeitszeit, Verbesserung der Patientensicherheit durch steten Zugriff auf relevante Diagnosen und Medikation und Fehlervermeidung durch mögliche Plausibilitätskontrollen. Nutzbare Resultate sind auch weiterhin Mangelware, lediglich einzelne Insellösungen und Modellversuche konnten realisiert werden. Die elektronische Gesundheitskarte ist aufgrund der langen Verzögerungen bereits vor ihrer Einführung wieder technisch veraltet und zum Scheitern verurteilt, hat bis dato aber in ihrer Entwicklung fast zwei Milliarden Euro verschwendet. Die Schuld liegt bei allen Beteiligten gleichermaßen: schwammige gesetzliche Vorgaben, Schnittstellenproblematik durch verschiedenste Systemlösungen, Blockadehaltungen mit teils fadenscheinigen Argumenten sowie die immerwährende Diskussion um die Kostenverteilung.

Es ist daher dringend an der Zeit, einen gemeinsamen Neustart hinzulegen und mit allen Beteiligten auf eine übergreifende Lösung hinzuarbeiten. Dies Bedarf des Einbringens von Sachverstand aus allen beteiligten Bereichen.