Hartmannbund Hessen fordert klare Linie zur hausärztlichen Versorgung auf dem Lande

Der Hartmannbund Landesverband Hessen unterstützt die Kollegen Wagner-Prauß und Schöller in der Abwehr ihres Hausbesuchsregresses. Beide Ärzte haben sich über Gebühr in der medizinisch sinnvollen Versorgung ihrer Patienten im ländlichen Raum engagiert. Wenn die KV Hessen aktuell mit einem bunten Strauß an Angeboten die hausärztliche Versorgung in strukturschwachen Gebieten fördern will, dann ist die finanzielle Sicherheit für die Leistungsträger vor Ort das oberste Gebot. Der Aufbau eines eigenen Kompetenzzentrums nützt wenig, wenn der Hausarzt für sein Engagement nicht die verdiente finanzielle Kompensation erhält. Die aktuelle Entscheidung der gemeinsamen Prüfstelle in Hessen hat eine abschreckende Wirkung auf alle Ärzte, die ein berufliches Engagement als Landarzt erwägen. Der hier entstandene Schaden sollte schnellstmöglich durch Rücknahme des Regresses korrigiert werden.

Der Ihnen auferlegte Hausbesuchsregress missachtet die besondere Situation ihrer Praxis und die medizinischen Notwendigkeiten der hausärztlichen Versorgung. Er ist die Folge der Budgetierung in der ambulanten Versorgung der Patienten. Hier wird zu wenig Geld für die Versorgung einer älter werdenden Bevölkerung mit Ihren besonderen Bedürfnissen zur Verfügung gestellt.

Der Hartmannbund Hessen fordert eine ausreichende finanzielle Ausstattung des ambulanten Versorgungsbereiches besonders in strukturschwachen Regionen, um derartige Regresse zu vermeiden und den Ärzten die notwendige Sicherheit zu geben.

Langfristiges Ziel ist es die Versorgung der Bevölkerung auf dem Lande zu verbessern. Die Niederlassungsbereitschaft junger Allgemeinärzte in diesem Bereich wird durch solche Regresse drastisch verschlechtert.