Hartmannbund Westfalen-Lippe für Zusatzweiterbildung „Klinische Akut- und Notfallmedizin“

Der Landesverband des Hartmannbundes Westfalen- Lippe fordert die Landesärztekammer Westfalen-Lippe auf, die Zusatzweiterbildung „Klinische Akut und Notfallmedizin“ zu etablieren.

Durch die neue Krankenhausplanung werden große, überregional versorgende Notaufnahmen entstehen. Die dort tätigen Ärzte müssen nicht nur medizinische Kenntnisse besitzen, sondern auch organisatorische Fähigkeiten vermittelt bekommen.

Der Deutsche Ärztetag 2018 in Erfurt hat die Aufnahme der Zusatzweiterbildung „klinische Akut und Notfallmedizin“ in die Muster-Weiterbildungsordnung (MWBO) beschlossen. Zukünftig ist eine Facharztanerkennung in der unmittelbaren Patientenversorgung (Allgemeinmedizin, Anästhesiologie, Chirurgie, Innere Medizin, Kinder- und Jugendmedizin, Neurochirurgie oder Neurologie), 6 Monate Intensivmedizin, der sog. „Notarztkurs“ sowie 24 Monate klinische Akut- und Notfallmedizin in einer interdisziplinären Notaufnahme notwendige Voraussetzung zur Anerkennung. Der Hartmannbund Westfalen-Lippe begrüßt diese Rahmenbedingungen, da sie Grundlage für die erforderlichen medizinischen Kenntnisse sind.

Neben diesen sind zur Leitung und Führung von Notaufnahmen aber auch organisatorische Fähigkeiten gefragt. „Es ist erforderlich, nicht nur größere Schadenslagen optimal zu koordinieren, sondern auch das tägliche Patientenaufkommen besser mit dem ambulanten Bereich abstimmen zu können“, so Dr. Klaus Reinhardt, Vorsitzender des Landesverbandes. „Notaufnahmen sind ein zentrales Element bei der Überwindung sektoraler Grenzen und können wesentlich zur besseren Integration der beiden Bereiche beitragen.“

Auch der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) und die Fachgesellschaften Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) und die Deutsche Gesellschaft Interdisziplinäre Notfall- und Akutmedizin e.V. (DGINA) fordern einen weiteren 80-stündigen Weiterbildungskurs, der vor allem organisatorisches Kernwissen für Notaufnahmen vermitteln soll.

„Westfalen- Lippe sollte federführend vorangehen und die entsprechenden Voraussetzungen schaffen, um eine zukunftsfähige innerklinische Notfallversorgung sicherzustellen“, bekräftigt der Landesvorsitzende.