Hartmannbund fordert Kammern zu möglichst einheitlicher Umsetzung der neuen Musterweiterbildungsordnung auf

Der Hartmannbund fordert die Landesärztekammern auf, die mit der Novellierung der Musterweiterbildungsordnung (MWBO) entstandenen Chancen zu nutzen und die Novelle der MWBO künftig, wie vom Deutschen Ärztetag beschlossen, möglichst bundeseinheitlich umzusetzen – ein Beschluss der diesjährigen Hauptversammlung, der sich offensichtlich aktuell als dringend notwendig erweist.

„Leider vernehme ich aus verschiedenen Kammerbereichen immer mehr Tendenzen, die MWBO nach den Vorstellungen der einzelnen Länder aufzuweichen und zu verändern“, so der Vorsitzende des Arbeitskreises Weiterbildung und Mitglied des Gesamtvorstandes des Hartmannbundes, Klaus-Peter Schaps. „Die einmalige Chance, eine bundeseinheitliche Weiterbildungsordnung zu schaffen, die wir unseren jungen Kollegen auch schulden, könnte somit vertan werden.“

Bezüglich des einzuführenden eLogbuches hatten die Hartmannbund-Delegierten gefordert, dieses nutzerfreundlich, transparent und für den Wechsel zwischen verschiedenen Landesärztekammern kompatibel zu gestalten. Darüber hinaus sei die Möglichkeit zur anonymen Evaluation der Weiterbildung hier ideal verankert. Wichtig sei dabei, dass die Kontrolle über die Daten in der Hand des Weiterzubildenden liegt.

„Insbesondere die kleinen Kammern scheinen, wohl auch aus Kostengründen, das eLogbuch möglichst einfach und als nicht viel umfassender und komfortabler in der Bedienung, als eine bessere PDF-Datei gestalten zu wollen“, kritisierte Schaps. Sinnvolle Funktionen, wie die kontinuierliche und vollautomatisierte Prüfung der Weiterbildungsinhalte, die automatische Überprüfung der jährlich erfolgten Durchführung der Weiterbildungsgespräche, sowie das regelmäßige Spiegeln mit der Datenbank der Kammer, seien offensichtlich nicht immer gewünscht. Dies führe die Einführung des eLogbuches in seiner sehr sinnvollen Absicht ad absurdum. „Das Logbuch ist die wesentliche Chance, die sich aus der neuen MWBO ergibt. Ein möglichst fortschrittliches Instrument wird eine deutliche Arbeitserleichterung für die Weiterzubildenden, die Weiterbilder und die Kammern sein. Diese Chance darf nun nicht vertan werden!“, so Schaps weiter.