Torsten: Hohe Patientenzufriedenheit verdient Lob an Ärzte und Pflegepersonal

Rund eine Million Versicherte von AOK und BARMER GEK wurden in den vergangenen zwölf Monaten zu ihren Erfahrungen während des Krankenhausaufenthaltes befragt, mehr als 450.000 haben geantwortet. Die Zufriedenheit fällt insgesamt hoch aus: 82 Prozent der Befragten würden ihr Krankenhaus weiterempfehlen. Sogar 83 Prozent äußern sich zufrieden mit der ärztlichen Versorgung. „Insbesondere die hohe Zufriedenheit mit der ärztlichen Versorgung zeigt, welchen Einsatz die Kolleginnen und Kollegen jeden Tag in der Klinik bei der täglichen Arbeit leisten“, sagt der Vorsitzende des Hartmannbund-Landesverbandes Berlin, Priv.-Doz. Dr. Uwe Torsten und ergänzt „vor allem unter dem Aspekt, dass die wichtigste Einflussgröße für die Patientenzufriedenheit die medizinische Qualität ist“.

Bei aller Freude darüber müsse an dieser Stelle aber auf die oft schwierigen Arbeitsbedingungen für die Ärztinnen und Ärzte hingewiesen werden. Unter dem ständigen Druck der Ökonomisierung in der Gesundheitsversorgung sei im Arbeitsalltag in der Klinik der Spagat zwischen steigender Behandlungsdichte, einer ausufernden Bürokratisierung und Dokumentierung und dem Schutz der eigenen Gesundheit immer größer. Gerade die junge Ärztegeneration mache auf diese Probleme besonders aufmerksam, so Torsten und müsse gehört werden. Eine Studie des Hartmannbundes habe die Arbeitssituation der Assistenzärzte beleuchtet. Bis zu zehn Überstunden und mehr pro Woche seien unter dem Druck von ökonomischen Zwängen und Personalmangel eher die Regel als die Ausnahme. Mindestens jeder zweite Arzt in Weiterbildung sei von seinem Arbeitgeber schon einmal direkt oder indirekt aufgefordert worden, Überstunden nicht zu dokumentieren, Pausenzeiten könnten von der Hälfte der Befragten selten bis nie eingehalten werden. Dies hat gravierende Folgen: Mehr als die Hälfte der Befragten hatte angeben, dass ihr Privatleben unter der Arbeit leidet. Viele Assistenzärzte empfinden ihre Arbeitsbelastung sogar als so groß, dass sie mit Schlafmangel zu kämpfen haben, gesundheitliche Beeinträchtigungen befürchten oder bereits darunter leiden. Als Belastung empfinden sie es offensichtlich auch, dass sie nicht genug Zeit für die Versorgung ihrer Patienten haben. „Auch der allgegenwärtig empfunden gesellschaftliche Drang zur Selbstoptimierung triggert dies noch zusätzlich“.