Schamberg-Bahadori: Pflicht ist das Gegenteil von Attraktivität

Anlässlich der Ankündigung der rheinland-pfälzischen Gesundheitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler, dass die Ampel-Koalition die Einführung einer Landarztquote prüfen wolle, sagt Dr. Christian Schamberg-Bahadori, Landesvorsitzender des Hartmannbundes Rheinland-Pfalz: „Eine Quote, wie sie die Regierungskoalition in Rheinland-Pfalz plant, lehnt der Hartmannbund entschieden ab. Sich mit noch nicht mal 20 Jahren auf 20 Jahre Studium und Berufsleben festlegen zu müssen, läuft dem Menschenbild einer freiheitlichen Gesellschaftsordnung und einer freien Berufsausübung zuwider. Interessen und mögliche Tätigkeitsfelder kristallisieren sich meist erst während des Studiums heraus. Zudem kolportiert die Notwendigkeit einer Verpflichtung ein katastrophales Bild von der ärztlichen Tätigkeit im ländlichen Raum: Soll das etwa Attraktivität vermitteln?“

Vielmehr müssten Anreize für die ärztliche Tätigkeit insbesondere in den ländlichen Gebieten gesteigert werden. Das schließe infrastrukturelle Fragen ausdrücklich ein: „Hier sehe ich eindeutig die Kommunen und das Land in der Pflicht, Konzepte für die Entwicklung der ländlichen Räume vorzuhalten“, so Schamberg-Bahadori, „denn wo es keinen Bäcker, keinen Fleischer und keine Schulen mehr gibt, will auch kein Arzt mehr hin.“