Ärztliche Kompetenzen im Zentrum gesundheitspolitischer Debatten

Die Landesdelegiertenversammlung des Hartmannbundes Hessen hat in Frankfurt am Main wichtige gesundheitspolitische Akzente gesetzt und gleichzeitig die personelle Führung des Verbandes für die kommenden Jahre gewählt.

Ein besonderer Höhepunkt der Versammlung war der gesundheitspolitische Impuls von Dr. med. Ralf-Norbert Bartelt MdL, gesundheitspolitischer Sprecher der CDU-Fraktion im Hessischen Landtag. Der erfahrene Hautarzt und frühere Vorsitzende des Sozial- und Integrationspolitischen Ausschusses brachte als hochkarätiger Referent nicht nur gesundheitspolitisches Fachwissen, sondern auch tiefe Einblicke in die aktuellen Herausforderungen der Landespolitik ein. In seiner Rede betonte er, wie entscheidend die realistische und regional ausgewogene Umsetzung der Krankenhausreform sei. Leistungsgruppen und Klinikzusammenarbeit erforderten klare gesetzliche sowie finanzielle Grundlagen. Besonders hob er hervor, dass die ärztliche Perspektive bei allen Strukturveränderungen im Gesundheitswesen mitgedacht und mitgestaltet werden müsse.

Als Ergebnis der gesundheitspolitischen Aussprache verabschiedeten die Delegierten eine richtungsweisende Resolution mit dem Titel: „Ärztliche Kompetenzen für die Weiterentwicklung des Gesundheitswesens in Hessen nutzen“. Darin fordern sie eine zukunftsfeste, patientenzentrierte und ärztlich mitgestaltete Weiterentwicklung des hessischen Gesundheitswesens. Die Krankenhausreform müsse realistisch und regional differenziert gestaltet werden, mit tragfähigen Lösungen für Fragen wie etwa Pensionsverpflichtungen bei Klinikschließungen. Der Abbau überflüssiger Bürokratie und eine konsequente Umsetzung des Prinzips „ambulant vor stationär“ seien ebenso unerlässlich wie die Stärkung präventiver Konzepte und ein praxisnaher digitaler Wandel im Gesundheitswesen. Dezentralität und Versorgungssicherheit – auch in Krisenzeiten – müssten dauerhaft gesichert werden.

Dr. med. Lothar Born, Landesvorsitzender des Hartmannbundes Hessen, erklärte: „Gesundheitspolitik braucht ärztliche Expertise – nicht nur am Behandlungstisch, sondern auch am Verhandlungstisch. Mit dieser Resolution senden wir ein klares Signal an die Politik: Wir wollen und werden die Weiterentwicklung des Gesundheitswesens konstruktiv mitgestalten.“

Im Anschluss an die gesundheitspolitische Debatte wurde die neue Führung des Landesverbandes gewählt.

Dr. med. Lothar Born, niedergelassener Kardiologe aus Marburg, wurde überzeugend in seinem Amt als Landesvorsitzender bestätigt. Als neue stellvertretende Vorsitzende wurde Dr. med. Carola Koch, Allgemeinmedizinerin aus Frankfurt, gewählt. Zum ersten Beisitzer wurde Dr. med. Johannes Knollmeyer berufen, der sich in der sozialen Selbstverwaltung sowie im Verwaltungsrat der DAK-Gesundheit und des Medizinischen Dienstes engagiert und aus Frankfurt-Höchst stammt. Auch der bisherige Finanzbeauftragte Dr. med. Jost Elborg wurde erneut im Amt bestätigt. Als weitere Beisitzer komplettieren sowohl bewährte als auch neue Gesichter den Vorstand: Dr. med. Adelheid Rauch, Arbeitsmedizinerin aus Limburg, bringt ihre langjährige Erfahrung aus dem Bereich der Arbeitsmedizin in die Vorstandsarbeit ein. Dr. med. Aresu Sadeghi Deli, Assistenzärztin für HNO-Heilkunde am Universitätsklinikum Frankfurt, steht stellvertretend für die Interessen der jungen Ärztegeneration. Herr Roland Schneider, niedergelassener Allgemeinmediziner aus Limburg, wurde ebenfalls in das Gremium gewählt und engagiert sich besonders für die Belange der hausärztlichen Versorgung. Dr. med. Svenja Krück, Ärztin in Weiterbildung im Fach Pädiatrie und engagiert bei den Jungen Ärztinnen und Ärzten, wird mit ihrer Perspektive aus der klinischen Weiterbildung die Belange der jungen Ärzteschaft aktiv in die Vorstandsarbeit einbringen. Prof. Dr. med. Martin-Walter Welker, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin und Gastroenterologie am Standort Groß-Umstadt, ergänzt das Team mit seiner umfassenden klinischen und wissenschaftlichen Expertise.

Dr. med. Lothar Born zeigte sich erfreut über die breite Aufstellung des neuen Gremiums: „Wir starten in die neue Amtsperiode mit einem starken Team aus unterschiedlichen Versorgungsbereichen und Altersgruppen. Das ist eine wertvolle Grundlage, um die Interessen der hessischen Ärzteschaft wirkungsvoll zu vertreten – auch mit Blick auf die nächste Generation von Ärztinnen und Ärzten.“

Der Hartmannbund Hessen appelliert eindringlich an die hessische Landesregierung, die gesundheitspolitische Agenda des Landes unter aktiver Mitwirkung der Ärzteschaft weiterzuentwickeln. Nur gemeinsam könne das Ziel einer modernen, patientenorientierten und leistungsfähigen Gesundheitsversorgung in Hessen erreicht werden.