Der Hartmannbund Hessen sieht in der Einführung einer intelligent ausgestalteten Praxisgebühr ein wirksames Instrument für eine dringend notwendige Patientensteuerung im deutschen Gesundheitswesen.
Das deutsche Gesundheitswesen steht vor der Herausforderung, eine Balance zwischen begrenzten Ressourcen und stetig wachsendem Behandlungsbedarf zu gewährleisten. Dazu bedarf es Steuerungsmechanismen, die geeignet sind, Überlastungen zu vermeiden und gleichzeitig die medizinisch gebotene Versorgungssicherheit langfristig zu stabilisieren. Das Primärarztsystem mit klaren Patientenzugangswegen ist international bewährt und zur Normalisierung der Kontaktzahlen geeignet.
Eine über die Krankenkassen erhobene und von den Versicherten eingezogene Praxisgebühr, die sozial verträglich ausgestaltet ist, kann dazu beitragen, medizinisch nicht notwendige Inanspruchnahmen zu vermeiden. Die über die Praxisgebühr aufgebrachten zusätzlichen Mittel sollten vollumfänglich den ambulanten Versorgungeinrichtungen zufließen. Wir sind überzeugt: Die Versorgungslandschaft der Zukunft muss für Patientinnen und Patienten verständlich, transparent und einfach handhabbar sein. Steuerungswirksame Anreizsysteme – auch finanzieller Art – können in diesem Zusammenhang helfen, die ambulante Grund- und fachärztliche Versorgung dauerhaft erreichbar und qualitativ hochwertig zu sichern.
Der Hartmannbund Hessen plädiert für eine im Ergebnis offene Debatte, die tragfähige Lösungen im Sinne einer nachhaltigen und gerechten Gesundheitsversorgung entwickelt. Die Erhöhung der Eigenanteile der Versicherten und die Nutzung der Gelder für die Weiterentwicklung der ambulanten Versorgung gehören neben dem Primärarztmodell zu den Kernelementen.