Immer neue Vorschläge für das Einsparen von Geldern machen die Runde – für das weniger „Ausgeben“. Das muss dann aber zwangsläufig zu einem „Weniger“ an Versorgung führen – und das ist der falsche Weg.
Die Ärzteschaft in der selbstständigen Niederlassung wie auch die Angestellten leisten hochmotiviert ihren Dienst. Aber häufig genug sind unzureichende Strukturen, Doppelstrukturen und unsinnige administrative Arbeit der Ursprung für einen ineffizienten und damit kostenintensiven Einsatz.
„Bevor also die Kostenschere ansetzt, muss die Effizienz in unserem Gesundheitssystem erheblich gesteigert werden, diese These von Prof. Dr. oec. Volker Amelung, Professor für internationale Gesundheitssystemforschung an der MH Hannover, als Reaktion auf das am vergangenen Mittwoch verabschiedete ‚Sparpaket‘ der Bundesregierung, können wir uneingeschränkt unterstreichen“, so Prof. Dr. Anke Lesinski-Schiedat, Vorsitzende des Landesverbandes Niedersachsen des Hartmannbundes.
Eine wesentliche Strukturverbesserung kann u. a. die systematische Einführung von Gesundheitszentren sein. Sie sichern die medizinische Versorgung in der Fläche, setzen ärztliche Arbeit effizient ein und ermöglichen somit eine zügige Umsetzung der Krankenhausreform. Allerdings muss bei der Einführung streng darauf geachtet werden, dass kommunale Subventionierung nicht zu einem unfairen wirtschaftlichen Wettbewerb mit den wirtschaftlich selbständigen, ebenfalls in der Fläche arbeitenden Ärzten führt.
Gesundheitszentren müssen mit ärztlichem Sachverstand und strukturiert eingeführt werden. Durch ärztlichen Sachverstand müssen die medizinischen Assistenzberufe in diesen Gesundheitszentren eingesetzt und geleitet werden. Hierfür steht ein fundiertes Wissen der selbstständig tätigen niedergelassenen Ärzteschaft zur Verfügung – begleitet durch telemedizinische Strukturen ist eine enorme Effizienzsteigerung möglich.
Mit der Erfahrung um das wirtschaftliche Handeln beim ärztlichen Behandeln sind effiziente Abläufe möglich. Strukturelle Hilfe durch die Kommunen kann sinnvoll sein, die Ärzteschaft bei der Gestaltung von Gesundheitszentren zu unterstützen.
„Wir müssen endlich anfangen, mit Hilfe des ärztlichen Sachverstands die vorhandenen Möglichkeiten mutig und zügig anzugehen. In Niedersachsen sind das die niedergelassenen Ärzte und Ärztinnen und auch die Gesundheitszentren zur Versorgung der Bevölkerung. Der Hartmannbund Niedersachsen ist bereit, mit anzupacken“, so Lesinski-Schiedat nach der Klausurtagung des Landesverbandes.