Im Rahmen der Landesdelegiertenversammlung des Hartmannbundes Baden-Württemberg am 10. Mai in Stuttgart wurde Klaus Rinkel, Facharzt für Neurologie und Psychiatrie, einstimmig als Vorsitzender bestätigt. Als neue stellvertretende Vorsitzende wurde Prof. Dr. Barbara Puhahn-Schmeiser gewählt. Dr. Dr. Galina Fischer wurde ebenfalls einstimmig in ihrer Funktion als stellvertretende Vorsitzende bestätigt. Auch Dr. Michael Viapiano erhielt das Vertrauen der Delegierten für eine weitere Amtszeit als Finanzbeauftragter. Für seine langjährige Mitgliedschaft wurde er zudem mit der silbernen Ehrennadel des Hartmannbundes ausgezeichnet. Die Wahl der Beisitzerinnen und Beisitzer brachte mit Sarah Wecker, Dr. Verena Windisch sowie Dr. Peter Napiwotzky – der nach vielen Jahren als stellvertretender Vorsitzender nicht erneut kandidierte – sowohl neue als auch vertraute Gesichter in den Vorstand. Vervollständigt wird das Gremium durch die Vorsitzenden der Bezirksvorstände: Neu gewählt wurden Dr. Caroline Rinkel für Nordbaden und Dr. Wolfgang Miller für Nordwürttemberg. Für Südbaden und Südwürttemberg wurden Marc Kuben und Dr. Friedrich Gagsteiger in ihren Ämtern bestätigt.
„Ich danke den Delegierten herzlich für ihr Vertrauen. Es ist mir eine große Ehre, den Hartmannbund weiterführen zu dürfen. Dieses Votum bestätigt nicht nur unsere bisherige erfolgreiche Arbeit, sondern motiviert mich auch, die kommenden Herausforderungen im Gesundheitswesen aktiv anzugehen und mitzugestalten. Unser Ziel bleibt klar: bessere Arbeitsbedingungen für Ärztinnen und Ärzte, die Versorgung der Patientinnen und Patienten nachhaltig zu sichern und die digitale Transformation des Gesundheitswesens voranzutreiben“, so Klaus Rinkel nach seiner Wahl.
„Besonders freut mich, dass wir viele engagierte Kolleginnen und Kollegen aus unterschiedlichen Fachrichtungen und Generationen in den Vorstand berufen konnten. Diese Vielfalt wird uns dabei helfen, die anstehenden Herausforderungen im Gesundheitswesen aktiv und mit einem breiten Erfahrungshorizont zu gestalten“, so Rinkel weiter.
In seiner Rede betonte der Landesvorsitzende die Notwendigkeit umfassender Reformen im Gesundheitswesen. Besonders hob er die geplante Krankenhausreform und deren Auswirkungen auf die Sicherstellung der Versorgungsqualität im ländlichen Raum und die ärztliche Weiterbildung hervor. „Wir müssen sicherstellen, dass auch in ländlichen Regionen eine qualitativ hochwertige Versorgung erhalten und die ärztliche Weiterbildung möglich bleibt“, sagte Rinkel. Kooperationsmodelle zwischen großen und kleinen Kliniken seien essenziell, um Weiterbildung flächendeckend zu sichern und jungen Medizinerinnen und Medizinern praktische Erfahrungen in unterschiedlichen Versorgungsstrukturen zu ermöglichen. Auch digitale Lösungen sieht Rinkel als zentrale Zukunftsthemen: „Telemedizin und digitale Weiterbildungsmöglichkeiten bieten enorme Chancen, Expertise unabhängig vom Standort zu vermitteln. So erhalten junge Ärztinnen und Ärzte ortsunabhängig Zugang zu relevanter Expertise und Erfahrung, um ihre Qualifikationen weiter auszubauen.
„Rinkel sprach weiterhin über die digitale Transformation im Gesundheitswesen und ihre Bedeutung für die zukünftige Versorgung: „Die digitale Transformation ist nicht nur ein Trend, sondern eine unumgängliche Notwendigkeit. Die Einführung der elektronischen Patientenakte (ePA) und des e-Rezepts wird helfen, Diagnostik- und Behandlungsabläufe zu verbessern. Gleichzeitig braucht es gezielte Schulungen, damit medizinisches Personal digitale Systeme sicher anwenden kann.“ Die Landesdelegiertenversammlung widmete sich im öffentlichen Teil unter dem Titel „Doctor Data? Wie KI das Gesundheitssystem verändert“ verschiedenen Aspekten der Künstlichen Intelligenz. Rinkel betonte deren Relevanz ausführlich in seiner Rede. KI werde künftig vor allem eine wichtige Rolle in der Diagnostik und Dokumentation spielen, die Arbeit von Ärztinnen und Ärzten also sinnvoll ergänzen, ärztliche Entscheidungen aber nicht ersetzen. Die Landesdelegiertenversammlung verabschiedete einstimmig ein umfangreiches Thesenpapier „Digitale Transformation und Künstliche Intelligenz im Gesundheitswesen“. Rinkel sprach sich zudem für eine stärkere Koordination in der Patientenversorgung aus und plädierte für ein primärärztliches Modell, das Haus- und Fachärzte stärker integriert. Der Hartmannbund wolle diesen Wandel aktiv und konstruktiv mitgestalten: „Die Zeit für Veränderungen ist jetzt. Wir müssen gemeinsam die notwendigen Weichen stellen, um ein nachhaltiges, gerechtes und zukunftsfähiges Gesundheitssystem zu schaffen, das allen Menschen in unserem Land gerecht wird.“, so Rinkel abschließend.