Elektronische Patientenakte im Fokus der Diskussion

Mit einer Mischung aus Kontinuität und Erfahrung und einem frischen Blick auf die gesundheitspolitischen Herausforderungen, davon zeigte sich der alte und neue Vorsitzende des Hartmannbundes in Mecklenburg-Vorpommern, Bernd Helmecke (Schwerin) auf der Landesdelegierten-Versammlung des Verbandes überzeugt, ist der Hartmannbund weiterhin gut aufgestellt, um die Interessen der Ärztinnen und Ärzte im Land weiterhin wirkungsvoll zu vertreten. An der Seite des hausärztlichen Internisten steht nach dem Votum der Delegierten weiterhin Dr. Iris Cathrin Illing (hausärztliche Internistin) als erste stellvertretende Vorsitzende. Neu in der Führungsriege ist Thomas Hanff, Allgemeinmediziner und Facharzt für Kinderchirurgie, der als zweiter stellvertretender Vorsitzender die Nachfolge von Maren von Appen antritt – sie bleibt dem Vorstand als Beisitzerin erhalten. In ihren Ämtern bestätigt wurden auch der Finanzbeauftragte Dr. Andreas Schneider sowie die Beisitzer Prof. Dr. Jens-Peter Keil und Dr. Karin Masuck. Komplettiert wird der Vorstand künftig durch den Krankenhausarzt Dr. Patrick Ziem, der seine klinische Perspektive in die Vorstandsarbeit einbringen wird.

Zentrales Thema der gemeinsamen Landesdelegiertenversammlung mit dem Landesverband Schleswig-Holstein war die Digitalisierung im Gesundheitswesen mit besonderem Augenmerk auf die elektronische Patientenakte. In drei Impulsvorträgen wurde insbesondere das Konzept eines Paradigmenwechsels der Techniker Krankenkasse „Vom Patienten zum Kunden“ kritisch beleuchtet – unter anderem am Beispiel digitaler Angebote wie TK-Doc, KI-gestützten Avataren und einer zentralen Online-Terminvergabe. „Ich mache die Termine – nicht eine Plattform“, betonte die stellvertretende Landesvorsitzende Illing. „Denn medizinische Abläufe sind komplex, Termine Teil einer ärztlich verantworteten Behandlung. Außerdem bin ich Ärztin – und spreche von Patienten, nicht von Kunden. Patient zu sein, ist kein freiwilliger Zustand.“

Auch die Einführung der elektronischen Patientenakte (ePA) wurde kontrovers diskutiert. Während das Ziel einer besseren Datenverfügbarkeit grundsätzlich begrüßt wurde, sorgten Hinweise auf technische Schwachstellen und mangelnde Transparenz – unter anderem durch die ethische Hackerin Bianca Kastl vom Chaos Computer Club– für Kritik. „Alle Beteiligten wollen Verbesserungen“, erklärte der Landesvorsitzende Helmecke. „Aber die ärztliche Verantwortung für den Schutz unserer Patientinnen und Patienten steht über allem. Digitalisierung darf kein Risiko für Vertrauen und Sicherheit werden.“