Hartmannbund Baden-Württemberg verabschiedet Leitpapier zur digitalen Transformation im Gesundheitswesen

Der Hartmannbund Landesverband Baden-Württemberg hat ein Leitantrag zum Thema Digitale Transformation und Künstliche Intelligenz im Gesundheitswesen verabschiedet. Das Papier hebt die Chancen und Herausforderungen digitaler Technologien, insbesondere der Künstlichen Intelligenz (KI), zur Verbesserung der Patientenversorgung und zur Entlastung des medizinischen Fachpersonals hervor.

Klaus Rinkel, Landesvorsitzender des Hartmannbundes Baden-Württemberg, erklärt: „Die Digitalisierung des Gesundheitswesens birgt enormes Potenzial zur Verbesserung der medizinischen Versorgung – sowohl in der Prävention als auch in der Behandlung von Patientinnen und Patienten. Gleichzeitig müssen wir sicherstellen, dass die Einführung digitaler Technologien höchsten ethischen Standards genügt und mit einem konsequenten Datenschutz einhergeht.“

Der Forderungskatalog unterstreicht insbesondere die Rolle der Künstlichen Intelligenz in Diagnostik und Therapie. KI könne – so Rinkel – die ärztliche Arbeit durch frühzeitige Krankheits­erkennung und diagnostische Unterstützung sinnvoll ergänzen, jedoch bleibe die ärztliche Expertise weiterhin unverzichtbar: „KI kann und sollte als wertvolle Unterstützung verstanden werden – niemals jedoch als Ersatz für die fundierte Diagnose- und Therapieentscheidung durch Ärztinnen und Ärzte.“

Neben der Verbesserung klinischer Prozesse wird auch eine Vereinfachung administrativer Abläufe gefordert. „Ein großer Teil der Arbeitszeit im Gesundheitswesen geht durch Dokumentation und bürokratische Prozesse verloren. KI kann hier entlasten und die Effizienz steigern“, so Rinkel. Besonders bei der Dokumentation, der Erstellung von Arztbriefen oder der Abrechnung könne sie wertvolle Zeit freisetzen, die der direkten Patientenversorgung zugutekomme. Der Landesvorsitzende betont: „Es geht nicht nur um die Einführung neuer Technologien, sondern auch um die Vereinfachung und Straffung bestehender Abläufe, die den medizinischen Alltag unnötig erschweren.“

Laut Rinkel ist die Interoperabilität zwischen verschiedenen Systemen eine grundlegende Voraussetzung für das Gelingen der digitalen Transformation. „Die digitale Transformation im Gesundheitswesen wird nur dann nachhaltig und erfolgreich sein, wenn die politischen Rahmenbedingungen stimmen. Wir fordern daher eine klare gesetzliche und finanzielle Unterstützung der digitalen Entwicklung, eine honorartechnische Einbindung sowie eine kontinuierliche Schulung der Fachkräfte im Umgang mit digitalen Systemen.“, so Rinkel abschließend.

Grundsatzpapier Digitale Transformation und KI-Einsatz im Gesundheitswesen – Chancen, Herausforderungen und notwendige Weichenstellungen