Hartmannbund Bayern fordert erkennbaren Nutzen der Digitalisierung in der Gesundheitsversorgung

Im Rahmen der Delegiertenversammlung des Hartmannbund Landesverband Bayern am 18. September im unterfränkischen Niedernberg appellierte die bayerische Staatsministerin für Digitales, Judith Gerlach, in Ihrem Impulsvortrag an die anwesenden Ärztinnen und Ärzte, die Digitalisierung weiter voranzutreiben und ihr mit Offenheit zu begegnen. Der Hartmannbund signalisierte Unterstützung – unter Bedingungen.

„Wir befürworten die Digitalisierung, aber der Nutzen muss für alle Beteiligten klar erkennbar sein. Nur dann werden Neuerungen – sowohl vonseiten der Patientinnen und Patienten als auch der Ärzteschaft – angenommen“, so Wolfgang Gradel, internistischer Hausarzt in Passau und neu gewählter Landesvorsitzender. Im mit großer Mehrheit angenommenen Leitantrag zur Digitalisierung fordert der Hartmannbund Bayern, sowohl die Ärzteschaft als auch Betroffene an nicht-ärztlichen Stellen (Apotheke, Pflege, etc.) eng in den Ausbau der Telematikinfrastruktur einzubeziehen. „Entwicklungen und Neuerungen dürfen nicht top-down kommen und müssen sich an bereits bestehenden Strukturen orientieren“, ergänzt Gradel. Anschließend an den Impulsvortrag entwickelte sich eine lebhafte Diskussion, in der auch auf Risiken und Nebenwirkungen eingegangen wurde.

Im nicht-öffentlichen Teil der Versammlung wählten die Delegierten einen neuen Landesvorstand. Neuer Vorsitzender ist Wolfgang Gradel, Facharzt für Innere Medizin und niedergelassenen Hausarzt in Passau. Als Stellvertreter wurden Dr. med. Antje Ehlert, niedergelassene Allgemeinmedizinerin in Senden und Bezirksvorsitzende Schwaben, und Thomas Linke, Facharzt für Innere Medizin und niedergelassener Hausarzt in Niedernberg und Bezirksvorsitzender Unterfranken, gewählt.

Gradel dankte seinem Vorgänger Prof. Dr. med. Wolfgang G. Locher für die geleistete Arbeit und freute sich über das entgegengebrachte Vertrauen. „Besonders freut mich, dass sich so viele Kolleginnen und junge Mitglieder für die unterschiedlichen Mandate zur Wahl gestellt haben und wir die neue Amtsperiode mit Ärztinnen und Ärzten aus verschiedenen Altersgruppen bestreiten können. Wichtig ist mir, den Hartmannbund in Bayern noch sichtbarer zu machen und mit meinen Kolleginnen und Kollegen im Vorstand und in der Landesdelegiertenversammlung ein starkes und schlagkräftiges Team zu bilden“, ergänzt Gradel.