Hartmannbund begrüßt Einigung des Vermittlungsausschusses 

Dieser veritable Kraftakt kurz vor Weihnachten könnte dem finanziell stark beanspruchten Gesundheitssystem zumindest kurzfristig Ruhe verschaffen, um jetzt zeitnah die grundlegenden notwendigen Strukturveränderungen einzuleiten.

Denn die Beschäftigten im Gesundheitswesen, allen voran die verantwortlich arbeitenden Ärztinnen und Ärzte, aber auch Pflegekräfte und alle im Gesundheitswesen Tätigen, und nicht zuletzt die Patientinnen und Patienten, erwarten zurecht, dass die jetzt anstehende Reform für sie langfristig strukturelle Verbesserungen und Entlastungen bringt.

Ein Primärarztsystem in Form einer intelligenten Patientensteuerung, sowie eine Notfallreform können helfen, die im internationalen Vergleich hohe Arztkontaktzahl in Deutschland so zu reduzieren, dass Wartezeiten verkürzt werden und Ärztinnen und Ärzte wieder mehr Kapazitäten für Kranke und Hilfebedürftige haben.

Eine Qualitäts- und Effizienzsteigerung im Krankenhausbereich, auch durch eine konsequente Umsetzung der Krankenhausreform, verbunden mit anwendungsfreundlicher Digitalisierung und Entbürokratisierung sind weitere wesentliche Elemente der Verbesserung der Versorgung. Dabei darf die Politik die Weiterbildungsmöglichkeiten der jungen Kolleginnen und Kollegen nicht aus den Augen verlieren, da die zukünftige Gesundheitsversorgung auch in hohem Maße von ihrer Motivation abhängt.

Die Entlastung der GKV von versicherungsfremden Leistungen – dazu gehört auch die Ausfinanzierung der Bürgergeldempfänger – sowie eine Reduzierung der Mehrwertsteuer auf Arzneimittel können weitere Bausteine einer solchen strukturellen Reform sein, damit der angekündigte Herbst der Reformen nahtlos in ein Frühjahr der Gesundheitsreform übergehen kann.