Hartmannbund fordert mutige Strukturreformen statt ideenloser Sparpakete

„Wir brauchen endlich mutige Reformen, die unser Gesundheitssystem nachhaltig stärken – nicht die Wiederholung von Kostendämpfungspaketen aus dem letzten Jahrhundert“, so die klare Forderung des Hartmannbund-Vorstands auf seiner konstituierenden Sitzung am 4. Dezember in Berlin. Kernelemente der Positionierung des GKV-Spitzenverbandes gingen in dieser Diskussion in die falsche Richtung. Statt ideenloser kleinteiliger Sparpakete mit absehbar kleiner Wirkung brauche es vor allem Eines: Gemeinsame Anstrengungen aller Akteure im Gesundheitswesen, um die Qualität und Zukunftsfähigkeit des Systems für alle Menschen in Deutschland zu sichern.

Im Mittelpunkt eines nachhaltigen Reformpakets stehen aus Sicht des Verbandes eine echte Krankenhausreform, die gleichzeitig die Weiterbildung im Blick behält, eine Notfallreform zur Entlastung überfüllter Ambulanzen, eine konsequente Entbürokratisierung sowie die entschlossene und vorurteilsfreie Nutzung von Digitalisierung und KI.

Die jüngsten Vorschläge des Spitzenverbandes der Krankenkassen – darunter die Wiedereinführung von Budgets im ambulanten Bereich und die Rücknahme der Entdeckelung der Pflegekosten – bewertet der Hartmannbund als Rückschritt. „Solche Maßnahmen mögen kurzfristig wirken, lösen aber keine strukturellen Probleme: Nur durch mutige gemeinsame Schritte ohne den im Gesundheitswesen weit verbreiteten Tunnelblick auf Partikularinteressen können wir tragfähige Lösungen entwickeln, um die Qualität unseres Gesundheitswesens zu sichern und es fit für die Zukunft zu machen. Besonders digitale Möglichkeiten und das Wissen der jungen Generation müssen genutzt werden, um sinnvolle Reformen umzusetzen. Auch die Verantwortungsbereitschaft der Versicherten muss einbezogen werden – das stärkt Prävention und Effizienz.”