Langholz: „Aus dem Maximalversorger wird eine Minimallösung!“

Die jüngsten Berichterstattungen über den möglichen Abbau von bis zu 120 Stellen in den Kliniken Mitte und Ost der Gesundheit Nord beunruhigen den Landesvorsitzenden des Hartmannbundes in Bremen, Herrn Michael Langholz:

„Aus dem Maximalversorger wird eine Minimallösung, mit weitreichenden Folgen für Bremen und Umland. Dass die Gesundheit Nord (Geno) seit Jahren besonders wirtschaftlich in Schieflage ist, das ist vollumfänglich bekannt und scheint mittlerweile von den verantwortlichen, tragenden Säulen in Bremen hinlänglich akzeptiert. Dazu haben die Verantwortlichen jetzt offenbar eine Lösung für ihre Restrukturierung gefunden: Das Krankenhaus Links der Weser (LdW) soll durch eine Fusion mit dem Klinikum Bremen Mitte (KBM) geschlossen werden, am Krankenhaus Bremen Ost (KBO) soll reduziert werden.

Ein Stellenabbau von bis zu 120 Ärztinnen und Ärzten soll den angeschlagenen Gesundheitsriesen auch unter dem Deckmantel einer Umstrukturierung im Rahmen der notwendigen Krankenhausreform retten. Damit in der Folge wohl auch eine kaum zu beziffernde Anzahl an Pflege- und Verwaltungskräften. Und das bei den aktuellen Arbeitsbedingungen, die mit Überstunden und zunehmenden Nacht- und Wochenenddiensten nicht zu einem arbeitsplatztechnischen Verweilen in den betroffenen Bremer Kliniken verleiten. Von der geplanten Bettenreduzierung um 500 auf nur noch 1500 Betten, als auch einer möglichen Schließung von unwirtschaftlichen Abteilungen u.a. wegen des Finanzierungssystems über Fallpauschalen ganz zu schweigen.

Damit lässt sich ein medizinischer und arbeitsrechtlicher Grundstandard für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, als auch die Versorgung von Patientinnen und Patienten in und um Bremen nicht einmal in dem bisherigen Umfang aufrechterhalten.
Ob, wann und wie viel Geld die Geno aus der geplanten Krankenhausreform bekommt, ist zudem fraglich. Das hängt auch davon ab, ob die geplante Finanzierung einer richterlichen Überprüfung standhält. Das kann Jahre dauern! Bis dahin sind Bremen die Felle weggeschwommen und ein unwiederbringlicher Schaden entstanden. Der Gesundheitsstandort Geno könnte dann weit entfernt sein von dem eines Maximalversorgers, von dem die Bremer Verantwortlichen dann nur noch träumen können.

Und wir reden nur von einer wirtschaftlichen Restrukturierung der altbekannten Strukturen bis 2032. Nicht von einem gesundheitlichen Mehrwert für die Versorgung von Bürgerinnen und Bürgern in und um Bremen. Ob hier eventuell freiwerdende ärztliche Kapazitäten den drohenden Kollaps des ambulanten Sektors im Rahmen des anstehenden Generationswechsels in Bremen auffangen können und wollen, bleibt ohne entsprechende Pläne Wunschdenken.“