Migration als essenzieller Bestandteil zur Sicherung des deutschen Gesundheitssystems

Der Hartmannbund Landesverband Rheinland-Pfalz hebt die Bedeutung von Migration als unverzichtbaren Pfeiler zur Aufrechterhaltung des deutschen Gesundheitssystems hervor. Angesichts der zunehmenden Herausforderungen in der medizinischen und pflegerischen Versorgung betont der Verband, dass Fachkräfte mit Migrationshintergrund eine zentrale Rolle spielen, um die Versorgungssicherheit im Land zu gewährleisten.

Dr. Christian Schamberg-Bahadori, Landesvorsitzender des Hartmannbundes Rheinland-Pfalz, macht deutlich: “Ohne die wertvolle Unterstützung durch Fachkräfte mit Migrationshintergrund wäre unser Gesundheitssystem längst an seine Grenzen gestoßen. Die Zahlen sprechen eine klare Sprache – aktuell machen nichtdeutsche Staatsbürger einen erheblichen Anteil des medizinischen Personals in Deutschland aus. Rund 15 % der Ärztinnen und Ärzte sowie etwa 16 % des Pflegepersonals haben keinen deutschen Pass. Dies zeigt, wie essenziell diese Fachkräfte sind, um den stetig wachsenden Bedarf an Gesundheitsversorgung, durch die demografische Entwicklung am Arbeitsmarkt sowie durch die stark steigende Krankheitslast, stabil zu halten.”

Der Hartmannbund sieht es als dringend erforderlich an, diese Entwicklung nicht nur anzuerkennen, sondern aktiv zu fördern. “Migration darf nicht als Notlösung, sondern muss als festes Fundament des Gesundheitssystems betrachtet werden. Wir brauchen eine nachhaltige und durchdachte Integrations- und Anerkennungspolitik, um diesen Menschen die Anerkennung zu geben, die sie verdienen. Vor allem brauchen wir aber eine wahrnehmbare Wertschätzung seitens der Politik und der Gesellschaft für die tagtägliche Arbeit und Hingabe unserer Kolleginnen und Kollegen”, so Schamberg-Bahadori weiter.

Die Herausforderungen im Gesundheitswesen, wie der Fachkräftemangel und der demografische Wandel, sind ohne die Einbindung internationaler Fachkräfte nicht zu bewältigen. “Es ist Zeit, dass wir ein Klima schaffen, in dem sich diese Menschen willkommen und unterstützt fühlen. Nur so können wir langfristig eine qualitative und flächendeckende Versorgung der Bevölkerung sicherstellen. Gleichwohl ist es nur folgerichtig, dass sich Länder wie Albanien gegen den ärztlichen Braindrain in ihrer eigenen Gesellschaft wehren. Wir dürfen nicht auf dem Rücken anderer Staaten unsere hausgemachten und systemischen Fehler kompensieren, sondern müssen auch im gesamteuropäischen bzw. globalen Kontext ein solidarisches System für internationale Fachkräfte und deren Herkunftsländer strukturell verankern”, ergänzt der rheinland-pfälzische Landesvorsitzende.

Abschließend appelliert der Hartmannbund an die politischen Entscheidungsträger, Rahmenbedingungen zu schaffen, die die Anwerbung, Integration und dauerhafte Beschäftigung internationaler Fachkräfte erleichtern. “Wir stehen an einem Scheideweg: Entweder wir erkennen den Wert der Migration und handeln entsprechend, oder wir akzeptieren – sehenden Auges – eine Unterversorgung im deutschen Gesundheitssystem”, so Schamberg-Bahadori. Der Hartmannbund Rheinland-Pfalz ruft alle Akteure im Gesundheitswesen dazu auf, das Thema Migration nicht nur als Option, sondern als strategische Notwendigkeit zu verstehen. “Die Zukunft unseres Gesundheitssystems hängt maßgeblich von unserer Bereitschaft und Fähigkeit, eine funktionierende multikulturelle und international aufgestellte Gesundheitslandschaft zu etablieren, ab”, so der rheinland-pfälzische Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie abschließend.