Als „Schlag ins Gesicht der ambulanten Medizin“ bezeichnet Michael Langholz, Vorsitzender des Hartmannbundes in Bremen, sowohl das Angebot der GKV mit +1,6%, als auch die Forderung der KBV von knapp +6. „1,6% Steigerung als Angebot der GKV entspricht nicht einmal annähernd dem reinen Inflationsausgleich,“ so Langholz. Auch die Forderung der KBV gehe an der Wirklichkeit um Längen vorbei.
„Alleine die Tarifsteigerung der MFA bei den Niedergelassenen schlägt auf dem Papier mit über 700 Mio. Euro zusätzlichen Kosten zu Buche, was bereits gut 1,6% Steigerung ausmacht“, so Langholz. Ein Ausgleich war hier in den Verhandlungen auch zuletzt verabredet worden. Dazu müsste zusätzlich ein Inflationsausgleich mit +6,3% erfolgen (Stat. Bundesamt, 2022). Das bedeute eine notwendige Mindeststeigerung von mindestens 7,9%, was in dieser Höhe dann immer noch lediglich einer Nullrunde gleichkäme, so Langholz. Und die Kosten der Inflation von 2022 wurden ja, ebenso die Tarifsteigerungen, bereits durch die Praxen gestemmt.
Langholz Fazit: „Das Angebot der GKV spiegelt lediglich den Ausgleich der Tarifsteigerungen der MFA wider. Für die ambulante Medizin ergibt sich durch das Angebot der GKV nicht einmal eine Nullrunde, sondern eher eine Minusrunde von -6,3%. Und in der Forderung der KBV von knapp +6% ist die Kostensteigerung durch die Tarifsteigerungen der MFAs nicht einmal berücksichtigt. Die Folgen bei einer anhaltenden Unterfinanzierung der ambulanten, medizinischen Versorgung, wie Versorgungsverschlechterung der Bürgerinnen und Bürger, Entlassungen, Kürzungen der Leistung und Praxisschließungen werden schon bald in der Wirklichkeit ankommen“.