Aus dem Rückblick heraus die Herausforderungen und Zielsetzungen der kommenden Jahre definieren. Unter diesem Motto stand die jüngste Landesversammlung des Hartmannbundes Niedersachsen. Die (im Amt bestätigte) Vorsitzende des Hartmannbund-Landesverbandes, Prof. Dr. Anke Lesinski-Schiedat, bezeichnete in diesem Zusammenhang „im Flächenland Niedersachsen – nicht erst seit der Diskussion um die Krankenhausreform – die Versorgung in der Fläche“ als einen wesentlichen Arbeitsschwerpunkt. Allerdings sei in diesem Zusammenhang die Landarztquote und die damit einhergehende Einschränkung der Berufswahl der Studierenden nicht das richtige Instrument.
Lesinski-Schiedat forderte die Landesregierung auf, in Kooperation mit der Ärzteschaft „nun endlich eine niedersachsenweite Struktur der Krankenhaus-Standorte zu definieren und die Konzeptentwicklung für eine sektorübergreifenden Versorgung zusammen mit den selbstständig tätigen niedergelassenen Ärzt:innen voranzutreiben“. Dabei müssten in alle Struktur- und Prozessentwicklungen die Instrumente der Digitalisierung und eine interdisziplinäre Kommunikation einbezogen und Bürokratie werden.
„Nicht erst mit der neu zu entwickelnden Versorgungsstruktur – nein sofort – muss durch eine adäquate Patientensteuerung, die viel zu lange schon akzeptierte Form der patientenseitigen regellosen Inanspruchnahme von Gesundheitsleistungen beendet werden“, mahnte Lesinski-Schiedat deutlich. Es sei auch die Verantwortung der Krankenversicherungen ihre Versicherten zu schulen und in der Inanspruchnahme verantwortungsvoll zu begleiten. Es sei zu begrüßen, dass sich auch die neue Regierung der Notwendigkeit von Steuerung im Versorgungssystem bewusst sei.
Der von den Delegierten auf der Landesversammlung gewählte neue Vorstand ist mit der Landesvorsitzenden Prof. Anke Lesinski-Schiedat, dem stellvertretende Vorsitzenden Dr. Thomas Stiller, dem Finanzbeauftragten Dr. Fabian Schlaich und den weiteren Beisitzern paritätisch mit Ärztinnen und Ärzten besetzt, fachlich breit aufgestellt und wird von erfahrenen Persönlichkeiten aus Weiterbildung, ambulanter und stationärer Versorgung , öffentlichem Gesundheitsdienst und Forschung getragen. Es ist das erklärte Ziel des Teams, sich aktiv einzumischen im Dialog mit Kolleg:innen und politisch Verantwortlichen.