E-Rezept sorgt in Berliner Praxen bisher nur für Mehrarbeit

Die Nutzung des E-Rezepts wird in den Berliner Praxen zurzeit als zu kompliziert und zu aufwendig angesehen. Dort, wo das E-Rezept bereits angewendet wird, führt es zu Mehrarbeit anstatt zu einer Erleichterung der Abläufe. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Berlin, an der rund 350 Mitglieder teilgenommen haben.

Von denjenigen Praxen, die bereits die technischen Voraussetzungen erfüllen und die digitale Anwendung genutzt haben, berichten viele, dass das E-Rezept zur Vorlage in den Apotheken bisher überwiegend ausgedruckt werden muss, weil die Patient:innen aufgrund des derzeit komplizierten Antragsverfahrens der elektronischen Gesundheitskarte bei ihren Krankenkassen die Voraussetzungen nicht mitbringen. Viele Patient:innen lehnen die Nutzung bisher sogar komplett ab. Und die immer wieder verschobenen Starttermine und der abgebrochene Rollout im vergangenen Sommer sorgen zusätzlich für Irritationen in den Praxen.

Das erklärt, warum nur gut die Hälfte der Teilnehmenden angegeben hat, dass sie die technischen Herausforderungen für die Nutzung des E-Rezepts bereits erfüllen. Gerade einmal 76 Befragte haben angegeben, dass E-Rezept bereits genutzt zu haben, obwohl dies bereits seit dem Sommer 2022 möglich ist. Von diesen wiederum stellen lediglich 13 Ärzt:innen regelmäßig E-Rezepte aus. Die deutliche Mehrheit der Befragten hat demnach bisher keine Erfahrungen mit dem E-Rezept gemacht.