Balneologie und Kurortmedizin als wissenschaftlichen Fachbereich an der Ludwig-Maximilians-Universität München erhalten

Der Hartmannbund Landesverband Bayern und der dem Hartmannbund korporativ verbundene Kneippärztebund e.V. appellieren an das bayerische Wissenschaftsministerium und an den bayerischen Staatsminister für Gesundheit und Pflege, den derzeit am Lehrstuhl für Public Health und Versorgungsforschung der Ludwig-Maximilians-Universität München angesiedelten Fachbereich Medizinische Klimatologie, Kurortmedizin und Prävention zu erhalten.

Begründung:

Mit der Pensionierung der derzeitigen Leiterin des genannten Fachbereiches, Prof. Dr. Angela Schuh, Ende Juli 2022 droht die Aufhebung des im Rahmen der Prävention relevanten Fachbereiches. Damit würden die Balneologie und die Kurortmedizin ihre universitäre Anbindung an Forschung und Lehre verlieren. Da es sich bei der Einrichtung an der LMU um den einzigen diesbezüglichen Fachbereich an einer deutschen Universität handelt, würde dies das Ende der universitären Tradition auf diesem Feld überhaupt bedeuten.

Der Fachbereich Medizinische Klimatologie, Kurortmedizin und Prävention begleitet seit vielen Jahren die in Bayern traditionell verankerte Kurortmedizin wissenschaftlich. Dabei blickt die LMU München auf eine etwa 200-jährige balneologische Lehr- und Forschungstradition zurück und verfügt gegenwärtig über die einzige Lehreinrichtung auf dem Gebiet der Balneologie und Kurortmedizin in Deutschland. Damit trägt die Medizinische Fakultät der LMU München eine singuläre Verantwortung für die wissenschaftliche Expertise auf diesem für das Kurortwesen und die in diesem Sektor Beschäftigten so wichtigen Gebiet. Die Entkoppelung kurörtlicher Projekte von der universitären Anbindung zöge unweigerlich eine Schwächung der wissenschaftlich fundierten Kurortmedizin nach sich. Qualitätssicherung und Qualitätsverstetigung in den Kurorten und Heilbädern blieben auf der Strecke und liefen Gefahr, in nichtärztliches Management abzuwandern.

18. September 2021