Bessere Arbeitsbedingungen in der stationären Versorgung

Der Hartmannbund Landesverband Baden-Württemberg fordert die Krankenhausträger und Politik auf, konsequent bessere Arbeitsbedingungen für ÄrztInnen und KrankenpflegerInnen zu schaffen und deren Einhaltung regelmäßig zu überprüfen.

Wir fordern daher umgehend Rahmenbedingungen für bessere Arbeitsbedingungen und Sicherstellung der hohen Qualität und Effizienz der Versorgung zu schaffen:

  • Arbeitszeit- und Arbeitsschutzgesetz einhalten
  • Überstunden müssen absolute Ausnahme bleiben und adäquat in Freizeit ausgeglichen werden
  • Langfristig geplante Ausfallkonzepte
  • Adäquate Vergütung von gesprochenen und konservativen Leistungen
  • Weiterbildung sicherstellen
  • Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Freizeit
  • Adäquate Vergütung für alle Berufsgruppen

Begründung:

Bereits vor der Coronapandemie herrschte in Baden-Württemberg ein Pflege- und Ärztemangel. Dieser hat sich durch die Pandemie noch zusätzlich verstärkt. Gründe für den Arbeitsplatzwechsel oder eine Verabschiedung vom jeweiligen Berufsfeld sind häufig Überstunden, Überlastung während der Regelarbeitszeiten, kein ausreichender Freizeit­ausgleich und der Mangel einer adäquaten Vergütung.

Dadurch kann die Versorgung vielerorts nicht mehr im ursprünglichen Rahmen sichergestellt werden. Mehrere Betten, teilweise ganze Stationen müssen aufgrund von Personalmangel schließen. Dieser Zustand gefährdet bereits die Versorgung kritisch kranker Menschen und wird sich, wenn nichts getan wird, noch deutlich zuspitzen. Zudem kann die Weiterbildung von zukünftigen Fachärztinnen und Fachärzten bei zunehmendem Personalmangel und hohem Arbeitsaufkommen nicht sichergestellt werden. Eine Veränderung ist dringen notwendig, um Absolventinnen und Absolventen des Medizinstudiums weiter für die Arbeit in der kurativen Medizin zu gewinnen und nicht durch unzumutbare Arbeitsbedingungen in andere nicht kurativ tätige Bereiche zu verlieren.

Nürtingen, 25.06.2022