Ein Corona-Bonus steht auch Medizinischen Fachangestellten zu

Der Hartmannbund LV Baden-Württemberg fordert die Landes- und Bundesregierung auf, analog zu den Pflegekräften an den Kliniken – als Zeichen des Respekts und der Anerkennung für ihre enormen Leistungen – auch den Medizinischen Fachangestellten in den Praxen einen Corona-Bonus zukommen zu lassen.

Begründung:

An der Bewältigung der Corona-Pandemie waren neben dem Krankenhauspersonal und den Pflegekräften auch die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten mit ihren Praxisteams maßgeblich beteiligt. Seit Beginn der Corona-Pandemie vollbringen Medizinische Fachangestellte Höchstleistungen in der Patientenversorgung und bei der Impfkampagne. Ohne sie wäre das System der ambulanten Patientenversorgung zusammengebrochen. Deren Engagement findet jedoch weder in der öffentlichen Wahrnehmung, geschweige denn eine in Form finanzieller Unterstützung durch die Politik angemessen Anerkennung. Der Ausschluss der Medizinischen Fachangestellten von den Bonus-Zahlungen ist ein fatales Signal für die Zukunft der ambulanten Patientenversorgung. Diese Leistungen müssen endlich anerkannt werden. Der Beruf der Medizinischen Fachangestellten muss wieder attraktiver werden. Derzeit ist es extrem schwierig, motivierte und kompetente Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die Praxen zu gewinnen. Und ebenso schwierig ist es, gut ausgebildete Kräfte zu halten: Medizinische Fachangestellte wechseln von der Arztpraxis in Kliniken, Krankenkassen oder ergreifen völlig andere Berufe, denn die ohnehin große Arbeitsbelastung ist in der Corona-Pandemie noch einmal deutlich gestiegen. Vielerorts versehen Ärztinnen und Ärzte bereits die Arbeit am Empfang und die Vorbereitungen von Untersuchungen. Die Folge: Die Funktionsfähigkeit vieler Praxen und damit auch die ambulante Patientenversorgung ist gefährdet. Dagegen muss die Politik dringend arbeiten.

Nürtingen, 25. Juni 2022