Vor dem Hintergrund der kontinuierlichen Entwicklung und der wachsenden Bedeutung einer integrierten Gesundheitsversorgung bekräftigt der Hartmannbund Landesverband Baden-Württemberg die Notwendigkeit, die Zusammenarbeit zwischen allen im Gesundheitswesen Tätigen zu stärken. Dabei ist die digitale Transformation als unterstützendes Element hervorzuheben, um die Effizienz und Qualität der Patientenversorgung zu erhöhen und ärztliche Ressourcen zu schonen, ohne dabei den menschlichen Aspekt der medizinischen Betreuung zu vernachlässigen.
Wir fordern die politisch Verantwortlichen und dabei insbesondere das Bundesministerium für Gesundheit auf, Rahmenbedingungen zu schaffen, die diesen Prozess der Vernetzung befördern:
Erläuterungen
Die Notwendigkeit, die Kooperation zwischen ambulanten und stationären Sektoren sowie weiteren Heilberufen zu intensivieren, ergibt sich aus dem Anspruch, eine nahtlose und hochqualitative Patientenversorgung zu gewährleisten. Der Begriff „interdisziplinär“ bezieht sich hierbei auf die Zusammenarbeit von Expertinnen und Experten verschiedener Fachrichtungen, die gemeinsam an einem umfassenden Behandlungsplan für den Patienten arbeiten. „Sektorübergreifend“ bedeutet, dass nicht nur innerhalb eines Versorgungsbereichs (z.B. nur Krankenhaus oder nur ambulante Praxis), sondern über diese Grenzen hinweg zusammengearbeitet wird. Förderlich sind hier Initiativen wie gemeinsame Fortbildungen, die nicht nur das fachliche Wissen erweitern, sondern auch das Verständnis für die Arbeitsweisen anderer Sektoren verbessern.
Die Digitalisierung bietet innovative Lösungen, um den Informationsaustausch zu optimieren und die administrativen Prozesse zu vereinfachen. Dabei ist es entscheidend, dass digitale Kommunikationswerkzeuge sicher und effektiv gestaltet sind und die persönliche Interaktion zwischen den Behandelnden und Patienten nicht ersetzen, sondern sinnvoll ergänzen. Die Einrichtung von einheitlichen und verbindlichen Regularien zur Datensicherheit stellt eine Grundvoraussetzung für den vertrauensvollen digitalen Informationsaustausch dar. Zudem sollte der erhöhte Aufwand, der mit der Nutzung dieser digitalen Tools verbunden ist, in der Honorierung der medizinischen Leistungen Berücksichtigung finden.
Der Ausbau integrierter Versorgungsstrukturen, die sowohl stationäre als auch ambulante Angebote vernetzen, soll insbesondere in medizinisch unterversorgten oder strukturschwachen Gebieten gefördert werden. Die Vernetzung ermöglicht es, Ressourcen effizienter zu nutzen und die Patientenversorgung zugänglicher und zeitnah zu gestalten. Hierbei liegt der Fokus auf einer Vermeidung von Parallelstrukturen und der Förderung einer einheitlichen Erreichbarkeit, z.B. über eine Telefonnummer. Integrierte Versorgung zielt darauf ab, die passende medizinische Versorgung je nach individuellem Bedarf des Patienten sicherzustellen und dabei die vorhandenen Ressourcen optimal zu nutzen.
13. April 2024, Augsburg