Leitlinien zur geschlechtlichen Identität von Kindern und Jugendlichen konsequent anwenden

Die Mitteldeutschen Hartmannbund Landesverbände fordern die Ärzteschaft auf, die Leitlinie „Geschlechtsinkongruenz und Geschlechtsdysphorie im Kindes- und Jugendalter – Diagnostik und Behandlung“ konsequent anzuwenden und insbesondere die Evaluation der Therapieergebnisse, wie in der Leitlinie gefordert, verantwortungsvoll und über einen langen Zeitraum durchzuführen.

Begründung

Aktuell gibt es keine Leitlinien oder Standards, die den Einsatz von Hormonpräparaten oder geschlechtsangleichende Operationen bei vorpubertären Kindern mit der Diagnose einer Geschlechtsinkongruenz oder Geschlechtsdysphorie befürworten oder empfehlen.

Sollte nach leitliniengerechter Diagnostik im Einzelfall eine hormonelle oder operative Therapie in Frage kommen, so hat diese in einem spezialisierten Zentrum zu erfolgen. Um die Risiken der Therapie, die immer eine Einzelfallentscheidung sein muss, besser abzuschätzen, ist eine lange und kontinuierliche Evaluation und Betreuung der Patienten erforderlich. Nur auf diesem Wege ist die Verbesserung der Evidenz der Therapie dieser vulnerablen Patientengruppe gewährleistet.