Notfallversorgung neugestalten. Modern und sicher für jeden!

Der Hartmannbund Niedersachsen fordert das nds. Sozialministerium, die KVN und die DKG auf, eine einheitliche Strukturierung und gleiche Honorierung des KV-Notfalldienstes, des Bereitschaftsdienstes und der Notfallambulanzen in den Kliniken zu gestalten. Ziel muss die Entwicklung einer Systematik sein, die an einem „gemeinsamen Tresen“ die Einschätzung der Behandlung der Patienten ermöglicht. Hierbei muss in einem Flächenland wie Niedersachsen der intensive Einsatz telemedizinischer Instrumente ein wesentlicher Bestandteil sein. GKV und PKV haben die ausreichende Finanzierung einer sektorenunabhängige Notfallversorgung ihrer Versicherten sicherzustellen.

Begründung:

Die derzeitige Umsetzung der Notfallversorgung ist für den Patienten nicht transparent und somit nicht sinnvoll nutzbar. Die dadurch für das Gesamtsystem entstehenden Mehrkosten müssen vermieden werden.

Außerdem sind die unterschiedlichen ärztlichen Notfalldienste ineffizient organisiert und nicht ausreichend honoriert. Telemedizinische und digitale Expertise sind nicht nachhaltig implementiert. Diese Defizite führen zu einer unbefriedigenden, wenn auch weiterhin sicheren Versorgung.

Die insbesondere in der Notfallversorgung vorherrschende Interprofessionalität muss in Niedersachsen verstetigt werden. Die Nutzung telemedizinscher Möglichkeiten ist bis dato nur eine „Insellösung“, die aber für das ganze Bundesland sinnvoll einsetzbar wäre. Bereits 2017 hat das niedersächsische Sozialministerium in Aussicht gestellt, dieses in einer niedersächsischen Modellregion zu testen und dann gemäß der Erfahrung einzubringen. Dies muss nun endlich im Sinne der Medizin und der Patienten umgesetzt werden.

Außerdem muss die qualifizierte Notfallversorgung ausreichend honoriert werden – eine differierende Honorierung innerhalb von Niedersachsen und zwischen den Sektoren darf nicht Realität bleiben.