Öffentlichen Gesundheitsdienst pandemie- und zukunftsfähig machen

Um die Struktur des Öffentlichen Gesundheitsdienstes sowohl in qualitativer als auch in quantitativer Hinsicht angesichts pandemischer Herausforderungen in Gegenwart und Zukunft weiterzuentwickeln, hält der Hartmannbund Landesverband Bayern folgende Maßnahmen für wünschenswert und fordert von den dafür zuständigen politischen Entscheidungsträgern deren Umsetzung:

  1. Angleichung des ärztlichen Besoldungsniveaus im ÖGD an die Tarifstruktur im Klinikbereich
  2. Akademische Vertretung des Facharztgebietes für Öffentliches Gesundheitswesen durch die Schaffung von ÖGD-Lehrstühlen an bayerischen Universitäten im Rahmen des auf vier Milliarden über sechs Jahre dotierten Bund/Länder-Paktes für den Öffentlichen Gesundheitsdienst
  3. Schaffung von Gesundheitsämtern mit universitärer Anbindung als Lehreinrichtungen und zur Förderung der Forschung auf dem Sektor des Öffentlichen Gesundheitswesens
  4. Die Wiederbesetzung der Funktion eines Landesarztes zur Stärkung der ärztlichen Führungsrolle im Bereich des ÖGD und eine adäquate Ausgestaltung und Unabhängigkeit dieser Funktion

Begründung:

In seiner derzeitigen Struktur ist der ÖGD mit seinen 76 Gesundheitsämtern in Bayern in der Lage, die pro Jahr anfallenden ca. 60 bis 80.000 meldepflichtigen Krankheitsfälle abzuarbeiten; er ist jedoch nicht auf die Mengenbewältigung und die fachlich komplexen Anforderungen im Falle einer globalen Epidemie (Pandemie) vorbereitet. Der Hartmannbund Landesverband Bayern hat in der Vergangenheit regelmäßig auf dieses Defizit hingewiesen. Die oben genannten Forderungen sind geeignet, den ÖGD in jeder Hinsicht attraktiver zu machen und damit in einem Zusammenwirken mit der ambulanten und stationären gesundheitlichen Versorgung ein Mehr an Gesundheit für alle zu schaffen.