Start-Ups als Motoren für die Weiterentwicklung des Gesundheitswesens

Start-Ups können im Gesundheitswesen zu einer rascheren Entwicklung der digitalen Vernetzung, zur Entbürokratisierung, zu effizienter Terminplanung, zu sicherer Kommunikation zwischen Arzt und Patient sowie zu einer Analyse von Datenbeständen und zur Automatisierung von Routinevorgängen beitragen. Sie können therapeutische Lösungen optimieren sowie Praxis und Klinikabläufe reibungsärmer gestalten.

Start-Ups sind in ihrer Entwicklung dynamischer, benötigen weniger komplexe Abstimmungsprozesse in Hierarchien. Geschwindigkeit unterstützt durch digitale Strukturen ermöglichen es zu experimentieren. Eine Fehlerkultur und das Lernen aus Fehlern ermöglicht raschere Entwicklungen und klarere Entscheidungen zum Ausstieg aus nicht erfolgversprechenden Konzepten.

Die Startup-Szene ist zwar ein Nährboden für bahnbrechende Ideen, die traditionelle Muster auf den Kopf stellen und oft einfache bzw. praxisorientierte Lösungen für schwierige Herausforderungen finden.

Im Gesundheitssektor stoßen sie aber sehr schnell an Grenzen mit sehr engen Reglementierungen und langsamen vielstufigen Entscheidungsstrukturen:

Datenschutzbehörden, Ethikkommissionen von Krankenhäusern, staatliche Gesundheitsbehörden, Selbstverwaltungsorgane in Bund und Ländern, Gesetzgebungs- und Normierungsprozesse mit langdauernden Entscheidungsabläufen.

Hinzukommen langfristige Verträge, Patentschutz, auf Abgrenzung ausgerichtete Marktkonzepte (z.B. bei Praxis und Kliniksoftware) und ein eher konservativer Markt.

Die Hartmannbund Landesverbände Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz fordern Politik und die Entscheidungsträger in der Selbstverwaltung zu einer barrierearmen Einbindung von Start-Ups in die Entwicklung von Lösungen im Gesundheitswesen auf.

Bereits auf den Weg gebrachte Modelle wie unter anderen die KV-Telematik GmbH und der TK-Accelerator weisen in die richtige Richtung, moderieren aber nur den bestehenden komplizierten Weg, Produkte in die Gesundheitsversorgung einzuführen.

Eine Lösung könnten „fast-tracks“ beim GBA sein. Ein weiterer Ansatz wäre die Öffnung der Telematik-Weiterentwicklung für Start-Ups.

Reden wir nicht über Probleme, sondern suchen wir gute Lösungen auch wenn sie unkonventionell sind.