Alle Jahre wieder: Grippe-Impfstoff nur stockend verfügbar

Mitten in der Pandemie und am eigentlichen Beginn der Grippeimpfsaison Ende Oktober war es wieder soweit: Lieferverzögerungen, Grippe-Impfstoff auf unbekannte Zeit nicht nachlieferbar in die Praxen, Impfwillige müssen ohne den gewünschten Schutz von den Praxen abgewiesen werden.

„Es ist einfach nur ärgerlich, wenn immer wieder mitten in der Impfsaison die vorhandene Nachfrage der Patienten abgewürgt wird, weil der Impfstoff nicht ausreichend zur Verfügung gestellt werden kann!“, so Dr. Philipp Ascher, stellvertretender Landesvorsitzender Bayern.

In einer Umfrage unter den Mitgliedern hatte der Verband die diesjährige Situation erhoben und musste dabei feststellen, dass über 70 % der teilnehmenden Praxen aus ganz Bayern von dem Problem betroffen waren. Dabei hatte die Politik sogar intensiv auch für eine Impfung von Nicht-Risiko-Gruppen geworben, so dass die stark angestiegene Nachfrage nicht überraschend kam.

„Durch den fehlenden Nachschub ist die Nachfrage regelrecht weggebrochen und die befragten Praxen berichten sehr einhellig, dass sie die Patienten auch aus den Risikogruppen nicht mehr vollständig erreichen werden. Eine zusätzliche Belastung des Gesundheitssystems und speziell der Krankenhäuser durch Influenza-Patienten im Januar – März 2021 wäre fatal!“

Der Verband fordert daher zum wiederholten Mal, dass Impfstoffe zuverlässig und ausreichend auch bei vermehrter Nachfrage verfügbar sein müssen. Die bisherige staatliche Planung hat sich als völlig unzureichend erwiesen. „Und da hilft es auch nicht, wenn auch Apotheken noch impfen dürfen; ohne Impfstoff können die Risikopatienten nicht erreicht werden.“, kritisiert Ascher die bayerische Gesundheitspolitik.