Der Hartmannbund Westfalen-Lippe fordert die Einrichtung eines „Klimafonds für Gesundheitseinrichtungen“. Eine entsprechende Resolution verabschiedete die Landesversammlung am vergangenen Wochenende. „Bund und Länder müssen in diesem Fonds gemeinsam die notwendigen Investitionskosten für Krankenhäuser und Arztpraxen mitfinanzieren, um die Erreichbarkeit der Klimaschutzziele sicherzustellen“, waren sich die Delegierten einig.
Das Thema Klimaschutz im Gesundheitswesen stand im Mittelpunkt der Landesdelegiertenversammlung, an deren Ende für den HB-Landesvorsitzenden Dr. Hendrik Oen ein klares Fazit stand: „Der Schlüssel zum erfolgreichen Klimaschutz liegt im gemeinsamen Engagement aller Akteure im Gesundheitswesen“.
Oen, wie auch der Präsident der Bundesärztekammer, Dr. Klaus Reinhardt, betonten die Dringlichkeit von zügigen Maßnahmen, um bis 2030 eine Klimaneutralität im deutschen Gesundheitswesen zu erreichen. Beide hoben die Bedeutung des Gesundheitswesens als Vorreiter für den Klimaschutz hervor. Angesichts der immer drastischeren Auswirkungen des Klimawandels auf die Gesundheit der Bevölkerung sei es von größter Relevanz, die eigenen Aktivitäten zu überdenken und nachhaltige Lösungen zu finden.
Dringlichkeit betonte auch Dr. Cornelia Buldmann, Referentin der Deutschen Allianz Klimawandel und Gesundheit sowie ambulante Hausärztin aus Bielefeld. Sie betonte die voranschreitende Klimakrise als akute Bedrohung unserer Lebensgrundlagen und hob dabei die wichtige Rolle der Ärzteschaft als Motor hervor. Sie unterstrich den beträchtlichen ökologischen Fußabdruck des Gesundheitswesens und präsentierte Lösungsansätze, wie auch der ambulante Bereich klimafreundlicher gestaltet werden kann.
Im Rahmen dieser Diskussion thematisierte Dr. Moritz Völker, Vorsitzender des Arbeitskreises Junge Ärztinnen und Ärzte, die akute Notwendigkeit der Umsetzung und Verschärfung von Klimaschutzmaßnahmen im stationären Bereich, um einen nachhaltigen Beitrag zum Schutz der Umwelt zu leisten. Er erläuterte die Ergebnisse einer Umfrage des Hartmannbundes zum Thema „Green Hospital“. Danach betrachten 80 Prozent der Ärztinnen und Ärzte die Eindämmung des Klimawandels als elementar und bevorzugen einen Arbeitsplatz, der den Klimaschutz berücksichtigt.