Die Praxis im Jahr 2030 – Arbeiten im Team!?

Neue Formen der Zusammenarbeit im ambulanten und stationären Sektor, intelligente und zielgerichtete Patientensteuerungs-instrumente bei knapper werdenden Personal- und Leistungsressourcen, die Ausweitung der Studienplätze für Medizin und neue Gestaltungsmöglichkeiten für die regionale Versorgung in Form von Gesundheitslotsen und Gemeindeschwestern – das waren die Kernthemen, die die Delegierten des Hartmannbund Landesverbandes Westfalen-Lippe bei ihrer Klausurtagung in Münster diskutierten.

Der Vorsitzende des Landesverbandes Westfalen-Lippe, Dr. Hendrik Oen, betonte, dass der demografische Wandel die Strukturen der gesundheitlichen Versorgung – auch innerhalb der Ärzteschaft – stark beeinflusst. Impulse und Lösungsmöglichkeiten erarbeiteten die Delegierten zusammen mit externen Referentinnen und Referenten aus Politik, Pflege und Ärzteschaft. Dazu zählten neben Maria Klein-Schmeink, stv. Bundesfraktionsvorsitzende B90/Die Grünen und Mitglied des Gesundheitsausschusses auch Hannelore König, Präsidentin des Verbandes medizinischer Fachberufe e. V. und Dr. Volker Eissing, Gründer des Campus Papenburg sowie Michael Sonntag-Groen.

Die Delegierten des Landesverbandes schlussfolgerten, dass für die Gestaltung einer zukunftsorientierten Gesundheitsversorgung auf allen Ebenen es vor allem auf die Steuerung und Regulierung der modernen Medizin, die Weiterentwicklung der Gesundheits-berufe sowie auf die Nutzung und die Akzeptanz der digitalen Gesundheitstechnologien ankommt. Der stellvertretende Landesvorsitzende Dr. Max Tischler betonte abschließend, dass die Gesamtverantwortung sowie die Koordination der gesamtumfänglichen Patientenbehandlung auch in Zukunft in ärztlicher Hand verbleiben müssten. Um den Zugang zu einer guten flächen-deckenden medizinischen Versorgung auch weiterhin sicherzustellen, bedürfe es dem Zusammenwirken aller Akteure des Gesundheitswesens. Nur so kann eine qualitativ hochwertige und am Patientenwohl orientierte Medizin im ambulanten wie auch im stationären Bereich sichergestellt werden. Eine gezielte und strukturierte Lenkung der Patientenbehandlung sowie die Vermeidung von Fehlanreizen werden in Zukunft den Erhalt unseres Gesundheitssystems möglich machen.