Das Thema „Medizin im digitalen Wandel“ stand im Mittelpunkt der Landesdelegiertenversammlung des Hartmannbund-Landesverbandes Hessen am vergangenen Wochenende.
Ein besonderes Highlight war der Vortrag von Prof. Dr. med. Sebastian Kuhn, Professor für Digitale Medizin an der Universität Marburg und Mitglied des Beirates der Gematik. Prof. Kuhn beleuchtete in seinem Vortrag die entscheidenden Entwicklungen im Bereich der Digitalisierung des Gesundheitswesens. Insbesondere seine wissenschaftliche Arbeit im Bereich des gezielten Einsatzes von KI stand im Fokus. Auch die zukünftige Entwicklung der ePA, die im nächsten Jahr flächendeckend eingeführt werden soll, wurde intensiv besprochen.
Nach ausgiebiger Diskussion verabschiedeten die Delegierten des Landesverbandes Hessen folgende Resolution:
Medizin im digitalen Wandel
-kontinuierliche Verbesserung erhöht Nutzen im praktischen Alltag-
Die Delegierten des Landesverbandes Hessen des Hartmannbundes fordern die Einführung einer elektronischen Patientenakte mit Mehrwert für Patientinnen und Patienten, Ärztinnen und Ärzte und Assistenzberufe. Die Delegierten sind sich einig, dass das Zusammenführen medizinischer Daten eine wichtige Grundvoraussetzung für ein funktionierendes Gesundheitswesen ist.
Dabei ist eine flächendeckend gute Performance (niedrige Zugriffszeiten), eine Automatisierung von Befundübertragungen in die Patientenakte des PVS-Systems und eine Ein-Klick-Weiterleitung von Daten zwischen den Professionen unabdingbar.
Bei Überweisungen müssen die Daten in der elektronischen Patientenakte vor der persönlichen Konsultation zur Verfügung stehen.
Die Daten der elektronischen Patientenakte sollten mithilfe von KI durchgesehen und die wichtigsten Diagnosen in Summary zusammengefasst werden.
Erst wenn die Gematik die Usability gesteigert hat, wird die elektronische Patientenakte im Versorgungsalltag auf eine breite Akzeptanz stoßen. Der Hartmannbund bringt seine Expertise gern in die Erarbeitung der möglichen Verbesserungen ein.
Dr. Lothar Born, Landesvorsitzender des Hartmannbund-Hessen und niedergelassener Kardiologe aus Marburg, betonte sein großes Interesse an den digitalen Neuerungen im Gesundheitswesen und begrüßte deren Potenzial, die medizinische Versorgung nachhaltig zu verbessern.