Zum Internationalen Frauentag ruft der Ausschuss Ärztinnen im Hartmannbund dazu auf, konkrete Rahmenbedingungen für eine gleichberechtigte, diskriminierungsfreie Gesundheitsversorgung zu schaffen.
„Das Thema Gendergerechtigkeit im Gesundheitswesen ist in den vergangenen Jahren zu Recht in den Fokus gerückt – doch in der Praxis erleben Ärztinnen weiterhin strukturelle Benachteiligungen, die ihre Arbeitsbedingungen negativ beeinflussen“, erklärt Dr. med. Wenke Wichmann, Sprecherin des Hartmannbund-Ausschusses „Ärztinnen“. „Es ist höchste Zeit für konkrete Maßnahmen für einen klaren Kurswechsel zur Beendigung der geschlechterspezifischen Ungerechtigkeiten im Gesundheitswesen.“
„Dazu gehört eine Gleichberechtigung bei den Karriereaussichten: In Führungspositionen, in der Forschung und in den Gremien der ärztlichen Selbstverwaltung sind Ärztinnen noch immer unterrepräsentiert. Es braucht in diesen Bereichen eine konkrete Förderung für Ärztinnen,“ so Dr. Dr. med. Galina Fischer, ebenfalls Sprecherin des Ausschusses.
Zur Gewährleistung von Chancengleichheit – auch in der ärztlichen Weiterbildung – fordert der Ausschuss einen Kulturwandel: Nicht nur Ärztinnen, sondern auch Ärzte müssen ihren Anspruch auf Elternzeit diskriminierungsfrei geltend machen können. Arbeitgeber werden aufgefordert, eine familienfreundliche Arbeitskultur zu schaffen, in der es Ärzten, die als Väter eine Elternzeit planen, möglich ist, dies vorurteilsfrei zu tun.
„Wir sind überzeugt, dass ein geschlechtergerechtes Gesundheitssystem nicht nur die Arbeitsbedingungen für Ärztinnen verbessert, sondern auch die Versorgungsqualität für alle Patientinnen und Patienten steigert“, so Dr. med. Iris Illing, ebenfalls Mitglied im dreiköpfigen Vorstandsgremium der Ärztinnen im Hartmannbund. „Es ist an der Zeit, dass Politik und Gesundheitseinrichtungen Verantwortung übernehmen für ein gleichberechtigtes, faires und gerechtes Gesundheitswesen.“