Der Hartmannbund hat den Vorschlag von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU), die deutsche Corona-Politik durch den Gesundheitsausschuss des Bundestags und unter Hinzuziehung von Experten umfassend aufarbeiten zu lassen, ausdrücklich begrüßt. Auch der Hartmannbund hat dies in den vergangenen Wochen mehrfach gefordert. „Es ist dabei immens wichtig, dass nicht nur ausgewiesene Experten aus der Wissenschaft an der Evaluation beteiligt sind, sondern zum Beispiel auch in der Versorgung tätige Ärztinnen und Ärzte“, mahnt der Vorsitzende des Hartmannbundes, Dr. Klaus Reinhardt.
„Das, was es jetzt zu tun gilt, ist eine kritische, rational sachliche Bewertung der Auswirkungen der jeweiligen getroffenen Maßnahmen. Dieser Prozess muss unter Beteiligung breiter wissenschaftlicher Kompetenz und gemeinsam mit erfahrenen Vertretern aus versorgenden Einrichtungen stattfinden.“ Zusätzlich sollten relevant betroffene gesellschaftliche Gruppen einbezogen werden. Erstes und vorrangiges Ziel dieses Diskussionsprozesses müsse es sein, aus begangenen Fehlern zu lernen und Dinge künftig besser zu machen. „Je offener wir das alle gemeinsam in Angriff nehmen, desto erfolgreicher werden wir dabei sein“, so Reinhardt.
Eines steht für den Hartmannbund-Vorsitzenden schon jetzt fest: „Wir müssen die Erfahrung, dass das Gesundheitswesen eben nicht wie ein normaler Markt funktionieren kann und in Zeiten relativer Ruhe dennoch für Krisen gerüstet sein muss, zum politischen Allgemeingut machen.“ Die deutschen Ärztinnen und Ärzte hätten in dieser Krise auf allen Ebenen in Kliniken und Praxen Außerordentliches geleistet – dies sei der Gesellschaft wohl bewusst.