Hartmannbund Berlin: Begrüßenswert, aber noch Fragen offen

Das jüngste Maßnahmenpaket der Kassenärztlichen Vereinigung Berlin zur Verbesserung der hausärztlichen Versorgung erregte bundesweit Aufmerksamkeit, da es unter anderem auch die Etablierung von Eigeneinrichtungen vorsieht. In einer gemeinsamen Erklärung nehmen die Mitglieder des Arbeitskreises „Ambulante Versorgung“ des Berliner Hartmannbundes dazu Stellung: „Der Hartmannbund Landesverband Berlin begrüßt generell eine Verbesserung der ärztlichen Versorgung der Bevölkerung in unterversorgten Gebieten. In diesem Kontext schätzen wir auch die neuen Ansätze der KV Berlin, durch sogenannte KV-Praxen die hausärztliche Unterversorgung in den Bezirken Köpenick-Treptow, Marzahn-Hellersdorf und Lichtenberg zu verbessern, primär als neuen und positiven Ansatz der KV Berlin ein, dieses Problem anzugehen. Besonders begrüßenswert ist, dass in diesen neuen KV-Praxen durch gezielte Fortbildungsmaßnahmen die dort arbeitenden Ärzte für die Niederlassung motiviert werden sollen und ggf. sogar eine Übernahmemöglichkeit der Praxen erhalten werden. Allerdings stellen sich noch viele Fragen, insbesondere bei der Finanzierung dieser KV-Praxen, die aus Sicht des Hartmannbundes noch nicht ausreichend klar dargelegt wurden. Weiterhin stellt sich auch die Frage, ob durch andere Tools, wie beispielsweise deutlich attraktivere finanzielle Bedingungen für eine Niederlassung in diesen Bereichen Berlins das Problem der Unterversorgung nicht ebenfalls und vielleicht sogar deutlich einfacher und kostengünstiger gelöst werden könnte“, teilen der Vorsitzende des Arbeitskreises, Dr. Thomas Scholz und die stellvertretenden Vorsitzenden Dr. Andrea Lietz-Partzsch und Dr. Joana Böhnlein mit.

„Der Berliner Hartmannbund steht den Verantwortlichen der KV Berlin gerne für einen weiteren Austausch, insbesondere zur konstruktiven Diskussion der aufgeworfenen und gegebenenfalls weiteren Fragen zur Verfügung“, ergänzt die Landesvorsitzende Miriam Vosloo abschließend.