Hartmannbund Landesverbände SH und MV fordern enge Kooperation zwischen Politik und Ärzteschaft

Was wissen wir über künftige Corona-Varianten – und welches künftige Konfliktpotenzial bieten Gruppierungen wie die Querdenker-Bewegung? Unter dem Titel „Covid 19 – die Veränderung der Gesellschaft und die Rolle der Ärzteschaft“ hatten die Hartmannbund Landesverbände Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein auf ihrer gemeinsamen Delegiertenversammlung zur Diskussion eingeladen. Neben interessierten Ärzten waren mit Christine Klingohr (SPD), Harry Glawe (CDU) und René Domke (FDP) auch Vertreterinnen und Vertreter aus der Politik der Einladung ins Wismarer Zeughaus gefolgt.

Zum Stand der Forschung referierte aus infektiologischer Sicht Prof. Dr. Micha Löbermann, Leiter der Abteilung für Tropenmedizin und Infektionskrankheiten am Zentrum für Innere Medizin der Universitätsmedizin Rostock. Er zeigte unter anderem auf, welche Varianten des Coronavirus auf dem Vormarsch sind, welche Therapieoptionen sich als effektiv erwiesen haben und was mit Impfungen tatsächlich erreicht werden kann.

Die Veränderungen der Gesellschaft thematisierte Prof. Dr. Wolfgang Muno, Lehrstuhlinhaber des Instituts für Politik- und Verwaltungswissenschaften der Universität Rostock, in seinem Vortrag: Neben Gemeinsamkeiten der verschiedenen Protestbewegungen beleuchtete er auch mögliche gesellschaftliche Konfliktpotenziale durch die Vermischung verschiedener Gruppierungen und Ideologien.

In der von Andrea Wegner moderierten Anschlussdiskussion erläuterte Diplom-Medizinerin Maren von Appen, wie die Pandemie sich auf das Verhältnis zwischen Patienten und Ärzten auswirkte. Auch weitere Mitglieder der Hartmannbund Landesverbände teilten ihre Einschätzungen und diskutierten mögliche Lösungen für die bestehenden Konflikte.

Diplom-Mediziner Bernd Helmecke, Vorsitzender des Hartmannbund Landesverbandes Mecklenburg-Vorpommern, sprach sich in seinem Fazit für eine gemeinsame Herangehensweise aus. Das Coronavirus werde weiterhin ein Thema bleiben und müsse weiterverfolgt werden. Sein klarer Appell: „Covid muss als das gesamtgesellschaftliche Problem gesehen werden, das es ist. Darum bedarf es klarer Regelungen für die kommenden Monate und einer engen Zusammenarbeit zwischen Ärzteschaft und Politik.“