Die Delegierten der Landesdelegiertenversammlung 2024 des Hartmannbund-Landesverbandes Nordrhein appellieren an die europäischen Entscheidungsträger, den Europäischen Raum für Gesundheitsdaten (EHDS) rechtssicher und marktwirtschaftlich fair zu gestalten. Es sei nicht hinnehmbar, dass – wie bislang vorgesehen – forschende Arzneimittelunternehmen kostenfrei auf die Gesundheitsdaten zugreifen können sollen, die zuvor von medizinischem Fachpersonal, insbesondere von Ärztinnen und Ärzten, aus den EU-Mitgliedsstaaten erhoben wurden.
„Bei den im EHDS gesammelten Gesundheitsdaten handelt es sich um medizinisch strukturierte und somit bereits fachlich gewürdigte Daten von Millionen EU-Bürgerinnen und Bürgern. Diese wertvollen Datensätze stellen eine wichtige Grundlage für neue wissenschaftliche Erkenntnisse – auch und gerade unter Nutzung von Verfahren der Künstlichen Intelligenz – sowie für pharmazeutische Innovationen dar, sie sind gewissermaßen das ‚neue Gold‘. Es käme einem Bruch mit marktwirtschaftlichen Prinzipien gleich, wenn deren kommerzielle Nutzung ohne Preisschild bliebe“, begründet Dr. med. Stefan Schröter, Vorsitzender des Hartmannbund-Landesverbandes Nordrhein und zugleich Mitglied im Vorstand des Ärztekammer Nordrhein, die Forderung der nordrheinischen Delegierten. Dies gelte umso mehr, als dass die solidarisch finanzierten Gesundheitssysteme in der EU, aus denen diese Daten stammen, unter chronischer Mittelknappheit litten.