„Thema verfehlt, Chance vertan!“ Mit dieser Feststellung haben die Studierenden im Hartmannbund auf jüngste Aussagen von NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann reagiert, sich nicht für eine bundesweit einheitliche PJ-Aufwandsentschädigung einsetzen zu wollen, da eine einheitliche Höhe regionale Gegebenheiten – insbesondere hinsichtlich der Lebenshaltungskosten – nicht berücksichtigen würde.
„Wir fordern nicht umsonst eine einheitliche PJ-Aufwandsentschädigung auf Höhe des aktuellen BAföG-Satzes. Eine solche Regelung ist bürokratiearm umsetzbar und garantiert eine angemessene Dynamik“, sagt Peter Schreiber, einer der beiden Co-Vorsitzenden des Ausschusses der Medizinstudierenden im Hartmannbund. Für ihn allerdings viel ärgerlicher: „Statt sich in derartigen Detaildiskussionen zu verlieren, wäre es sinnvoller gewesen, der Minister hätte die Chance genutzt, sich klar für den grundsätzlichen Anspruch auf eine Aufwandsentschädigung für Studierende im PJ auszusprechen“. Am Thema vorbei ist für seine Co-Sprecherin Anna Finger auch das Laumannsche Argument, die Aufwandsentschädigung habe kaum Einfluss auf die Auswahl der PJ-Stellen. „Das mag ja sein, aber darum geht es nicht“, so Finger. Selbstverständlich gehe es den Studierenden bei der Auswahl ihrer PJ-Stellen vor allem um die Qualität der Ausbildung und nicht ums Geld. Dies ändere aber nichts daran, dass es angesichts der dort von ihnen erbrachten Leistungen im Klinikalltag einen berechtigten Anspruch auf eine Aufwandsentschädigung gebe. „Dafür sollte sich Minister Laumann einsetzen“, so Anna Finger.