In verschiedenen Bundesländern, unter anderem in Sachsen-Anhalt, wurden Aufrufe laut, Proteste gegen die Coronapolitik vor Kliniken stattfinden zu lassen. Dies wird in der Ärzteschaft, beispielsweise der Landesärztekammer Sachsen-Anhalt, kritisch gesehen. Auch der Hartmannbund, in dem neben Ärztinnen und Ärzten auch Medizinstudierende organisiert sind, bezieht deutlich Stellung. Der Vorsitzende des Hartmannbundes Sachsen-Anhalt, Dipl.-Med. Bruno Jung, macht klar: „’Spaziergänge‘ sind insbesondere in der Umgebung von Krankenhäusern nicht im Geringsten demokratisch begründbare Demonstrationen, sondern gezielte Provokationen, mit denen möglichst das gesamte Krankenhauspersonal verunsichert und eingeschüchtert werden soll. Die Mehrheit der Bevölkerung wird kein Verständnis aufbringen können für diese Art von Spaziergängen, die vom Klinikpersonal nur als Geringschätzung der in den Kliniken geleisteten Schwerarbeit verstanden werden können. Schwerkranke oder gar sterbende Patientinnen und Patienten in Kliniken hingegen werden diese Proteste als Pietätlosigkeit ihnen gegenüber wahrnehmen. Was hat so etwas noch mit Corona- und Impfskepsis zu tun?“ Der HNO-Arzt aus Thale ruft die Protestierenden abschließend dazu auf, von ihrer Versammlungsfreiheit, die ein hohes und schützenswertes Gut sei, umsichtig und verantwortungsvoll Gebrauch zu machen.