Knausernde Kassen verunsichern Ärzte und Patienten – und schaden damit der Versorgung

„Wer Leistungen bestellt und bei seinen Kunden mit Innovationen wirbt, muss auch bereit sein, dafür zu bezahlen.“ Damit reagiert die Vorsitzende des Hartmannbund-Landesverbandes Niedersachsen, Prof. Dr. Anke Lesinski-Schiedat, auf die Weigerung der gesetzlichen Krankenkassen, die Erstattungsbeträge für die notwendige technische Ausstattung zur Anbindung an die Telematikinfrastruktur (TI) nachzuverhandeln. „Nicht genug, dass Ärztinnen und Ärzte vom Gesetzgeber verpflichtet werden, Verwaltungsaufgaben der Kassen wie das Versichertenstammdatenmanagement zu übernehmen, jetzt sollen sie dafür auch noch aus eigener Tasche bezahlen“, so Lesinski-Schiedat.

Diese Verunsicherung der Kolleginnen und Kollegen sei nicht hinnehmbar und es stelle sich die Frage, wie die Kassen sich erst bei kommenden Vergütungsverhandlungen für den Notfalldatensatz, das elektronische Rezept und vor allem für den aus ärztlicher und medizinischer Sicht immens wichtigen elektronischen Medikationsplan gebärden werden – wenn sie nicht mal bereit seien, die technischen Voraussetzungen dafür zu vergüten, dass Ärztinnen und Ärzte Aufgaben übernehmen, die in der ureigenen Zuständigkeit der Krankenkassen liegen. „Unter Innovationsbereitschaft stelle ich mir etwas anderes vor als knausernde Kassen, deren Rücklagen bei fast 20 Milliarden Euro liegen. Das ist mehr als ausreichend, um die entstehenden Kosten zur Vereinfachung und gleichzeitigen Verbesserung der Kommunikation der Patientendaten eins zu eins zu erstatten.“