Lesinski-Schiedat: Investitionen in Ressourcen und spezielle Einsatzfahrzeuge sichern die Versorgungsqualität

Das Vorhaben des niedersächsischen Sozialministeriums für mehrere kleine Stroke Units im Norden des Landes zur Versorgung von Schlaganfallpatienten stoßen beim Hartmannbund auf Unverständnis. „Eine sichere Schlaganfalldiagnose erfordert gut ausgestattete neurologische und neuroradiologische Abteilungen mit entsprechender Größe und geschultem und erfahrenem medizinischem Personal.
Da ist es kontraproduktiv, kleine Satellitenlösungen zu schaffen.“ So kommentierte die Landesvorsitzende Prof. Dr. Anke Lesinski-Schiedat die bekannt gewordenen Planungen, in Leer, Cloppenburg und Lingen kleinere neurologische Abteilungen schaffen zu wollen.

„Eine neurologische Abteilung samt Stroke Unit mit 30 Betten muss auch aufgrund des notwendigen Schichtdienstes in etwa genauso viel Personal vorhalten wie eine Abteilung mit 65 Betten – es fehlt jedoch jetzt schon sowohl ärztliches als auch Pflegepersonal“, so Lesinski-Schiedat. „Außerdem muss in unmittelbarer Nähe eine interventionelle Radiologie verfügbar sein, denn jeder neue Transport gefährdet die Patienten und führt zu einem qualitativen Unterschied, den wir nicht zulassen dürfen.“ Hinzu kämen die dreifachen Investitionskosten für drei neue kleine Standorte.

„Es ist daher aus Kosten-, Personal- und medizinischen Gründen sehr viel sinnvoller, die bestehenden großen Abteilungen auszubauen und ergänzend in spezielle Einsatzfahrzeuge zu investieren, um eine schnelle Schlaganfallversorgung auch in der Fläche sicherstellen zu können.“