Die Medizinstudierenden im Hartmannbund fordern die Fakultäten zu einer klaren Organisation des Wintersemesters auf. „Das Chaos an einigen Universitätsstandorten im vergangenen Semester darf sich nicht wiederholen“, erklären Anna Finger und Philip Simon, die Vorsitzenden des Studierendenausschusses. Die Qualität und der zeitliche Umfang der Lehre dürften durch digital stattfindende Lehrveranstaltungen nicht abnehmen. Wichtig seien eine gute Vorbereitung durch vertonte und aufgezeichnete Vorlesungen, ein kostenfreier Zugriff auf die Online-Bibliotheken der bekannten Fachliteraturanbieter und ein möglichst freies Zeitmanagement bei Vorlesungen und Präsenzveranstaltungen – gerade, wenn Studierende in der Krisensituation parallel zum Studium das Gesundheitssystem unterstützen. Auch aufgrund individueller Gesichtspunkte, wie z.B. der Zugehörigkeit zu einer Corona-Risikogruppe, müsse es faire Fehlzeitenregelungen bei Krankheitstagen geben. Wichtige Praktika sollten nach Möglichkeit in Präsenz stattfinden, ebenso wie eine Abschirmung der Studierenden von den Patienten vermieden werden sollte.
Zur Gewährleistung des Gesundheitsschutzes müssten die Universitäten Eigen- und Fremdschutz bei Infektiosität vermitteln und ausreichend Schutzausrüstung zur Verfügung stellen. Wenn Präsenzlehre nicht möglich sei, müsse ein adäquater Ersatz angeboten werden. Dies erfordere auch Online-Tools, die Fragen im Seminarkontext ermöglichen.
„Um den Studierenden Informationen rechtzeitig zukommen zu lassen, braucht es ein einheitliches Portal“, meint Anna Finger. Das habe im vergangenen Semester gefehlt.
Für Philip Simon ist wichtig: „Bei Klausuren und Testaten sollte es Freiversuche geben, damit die Studierenden durch die besondere Lernsituation nicht benachteiligt werden. Sollten trotz allen Bemühungen Lehre und Studium in diesem Semester nicht in vollem Umfang stattfinden können, wünschen wir uns von den Landesprüfungsämtern an dieser Stelle eine gewisse Kulanz. Nur so werden Studierende vor unverschuldeten Studienzeitverzögerungen bewahrt.“ (Quelle: Hartmannbund)