Der frisch gewählte neue Vorsitzende des Hartmannbundes in Westfalen-Lippe, Dr. Han Hendrik Oen, hat die Ärzteschaft aufgefordert, sich nicht mit der Rolle des „Begleiters“ der Digitalisierung des Gesundheitswesens zu begnügen. „Wir müssen von Getriebenen zu Gestaltern werden, indem wir uns offen, konstruktiv und kritisch an die Spitze der Bewegung stellen. Dazu ist es unverzichtbar zu wissen, worüber wir reden. „Dafür müssen wir uns schlaumachen“, appellierte Oen an die Kolleginnen und Kollegen in Praxen, MVZ und Kliniken. Mehr Offenheit und Einfluss wünscht sich der 51-jährige Facharzt für Innere Medizin aus Münster auch beim Thema „Interprofessionelle Zusammenarbeit“. Auch hier dürfe man nicht Zuschauer des politischen Geschehens sein, sondern sei aufgerufen, gerade auch im Dialog mit anderen Gesundheitsberufen, konkrete Gestaltungsvorschläge für die künftige Versorgung zu machen.
Oen, der in Westfalen-Lippe die Nachfolge von Dr. Klaus Reinhardt als Landesvorsitzender antritt, will in diesem Sinne „den bewährten Kurs halten und neue Akzente setzen“. Den Generationenwechsel in der Verbandsführung unterstreicht auch die Entscheidung der Delegierten des Landesverbandes für den 33-jährigen Dermatologen Max Tischler, der zu Oens Stellvertreter gewählt wurde. Neu im Landesvorstand ist Dr. med. Adrian Weyer, Facharzt für Augenheilkunde und Oberarzt im Klinikum Dortmund, als Finanzbeauftragter. Mit ihm ziehen Dr. med. univ. Tamara Wilfling, Fachärztin für HNO aus Halle (Westfalen), und Dr. med. Moritz Völker, Facharzt der Anästhesiologie und Intensivmedizin im Gemeinschaftskrankenhaus Herdecke, als neu gewählte Beisitzer in den Vorstand ein. Im Amt bestätigt wurden Prof. Dr. med. Uta Maria Schick, Chefärztin der Neurochirurgie des Clemenshospital in Münster, und Prof. Dr. Dr. Jens Atzpodien, Facharzt für Innere Medizin, Hämatologie, Internistische Onkologie, Palliativmedizin und Internistische Intensivmedizin.
Oen ließ keinen Zweifel daran, dass der Hartmannbund mit der neuen Führungsmannschaft auch weiterhin seine Rolle als wichtiger Impulsgeber für die Gesundheitspolitik auf Kammer- und KV- Ebene, aber auch im Bereich der Landespolitik unter Beweis stellen werde.