Pläne von Gesundheitsminister Lauterbach gefährden die Patientenversorgung  

Die von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach geplante Streichung der Regelung zur Aufnahme von Neupatienten schlägt bereits seit Tagen Wellen in der Ärzteschaft. Aus Sicht des Brandenburger Hartmannbundes würde dieser Schritt zur Verschlechterung der Patientenversorgung führen. „Die Praxen, welche bereits nahezu vollständig am Limit arbeiten, werden in diesem Fall kaum eine Motivation entwickeln, über die Terminpatienten hinaus weitere Leistungen zu erbringen, wird ihnen ja tagtäglich vor Augen geführt, wie ihre Arbeit von den gewählten Vertretern und dessen Administration geschätzt wird. Dies gilt sowohl für Hausarzt- als auch für Gebietsarztpraxen. Man kann wirklich nur allen Kolleginnen und Kollegen raten, sich effizient zu verhalten, genau so wie es die politischen Protagonisten um Herrn Lauterbach an der Spitze letztlich implizit oder explizit von uns verlangen. Und effizientes Verhalten heißt, den Kosten-Nutzen-Aspekt bzw. Wirtschaftlichkeitsaspekt im Sinne des SGB V zu befolgen!“ erklärt Dr. Hanjo Pohle, Vorsitzender des Brandenburger Hartmannbundes.

Dass dabei die Patienten leider nicht die Gewinner seien, liege auf der Hand, so Pohle weiter. Verursacher dieser erwartbaren katastrophalen Entwicklung sei und bleibe wieder einmal der politische Entscheidungsträger, der sich klar gegen die Interessen der Patienten stelle. „Wir fordern Herrn Lauterbach auf, diese Pläne fallen zu lassen und unsere Praxen zu stärken und sie nicht weiter mit desaströsen Maßnahmen und finanziellen Kürzungen zu belasten. Zu Zeiten des Bundesgesundheitsministers Jens Spahn galt die Neupatientenregel noch als probates Instrument gegen lange Terminwartezeiten und als Mittel, um unseren Patienten die Arztsuche zu erleichtern. Durch den damaligen Kabinettsbeschluss und die folgende Gesetzesformulierung wurde dann ein Mechanismus geschaffen, der einige erkannte strukturelle Schwachstellen unseres Versorgungssystems bekämpfen sollte, und das bis jetzt auch nicht ohne Erfolge. Dass dies nun nicht mehr gelten soll, obwohl die Rahmenbedingungen in der Versorgung der Patienten nicht besser geworden sind, ist keinem vermittelbar“, so der Rathenower Allgemeinmediziner abschließend.