Pohle: Chance zu klarem Bekenntnis zum ambulanten Sektor verpasst

Der Hartmannbund Brandenburg, größter freier Verband niedergelassener und angestellter Ärztinnen und Ärzte, hat die Regierungserklärung des Brandenburger Ministerpräsidenten Dietmar Woidke kritisiert.

„Es ist bedauerlich und leider wohl auch kein Zufall, dass in dieser Erklärung – ähnlich wie im Koalitionsvertrag –  genau dort ein großes „Nichts“ steht, wo es angemessen gewesen wäre, endlich einmal die Leistungen der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte in den Praxen, MVZs und Ambulanzen zu würdigen, die für die flächenabdeckende Versorgung von Patientinnen und Patienten in unserem Lande gerade stehen“, erklärt der Vorsitzende des Hartmannbund Landesverbandes Brandenburg, Dr. med. Hanjo Pohle.

Dies komme schon allein deshalb einem Affront nahe, da rund 4,5 Millionen Behandlungsfälle im Quartal und damit über 90 Prozent aller gesundheits- und krankheitsbedingten Probleme unserer Patienten bzw. Bürger durch ambulant tätige Kolleginnen und Kollegen im nichtstationären Versorgungsbereich geleistet würden.

Als „nicht nachvollziehbar“ bezeichnete Pohle außerdem die Ausblendung  der zur Zeit einzigen Institution der Medizinerausbildung, der Medizinischen Hochschule Brandenburg im Kontext neuer Ausbildungskonstrukte in der Wissenschaftsregion Lausitz.

„Ein klares Bekenntnis, diese einmalige Privatinitiative weiter einzubinden, um den Nachwuchs von Ärztinnen und Ärzten in Brandenburg zu sichern, ist verpasst worden. Auch dies ist äußerst ärgerlich – und hoffentlich kein fatales Signal“, so Pohle abschließend.