Pohle: DVG belegt fehlende Bodenhaftung der Gesundheitspolitik

Der Vorsitzende des Landesverbandes Brandenburg im Hartmannbund, Dr. Hanjo Pohle, hat den von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn initiierten und inzwischen vom Bundeskabinett verabschiedeten Entwurf des Gesetzes für eine bessere Versorgung durch Digitalisierung und Innovation (Digitale-Versorgungs-Gesetz – DVG)  kritisiert. „Mit seinem erheblichen Strafkatalog für Ärzte reiht sich diese Initiative aus dem Hause Spahn leider ein in die Riege der Gesetze zur Installierung von Staatsmedizin und der Beschränkung des Systems der Selbstverwaltung in der Gesundheitsversorgung. Wer Ärztinnen und Ärzte mit staatlich verordneten Honorareinbußen überzieht und glaubt, dass Apps auf Kassenrezept, welche von Nichtärzten auf ihre Tauglichkeit geprüft werden, die Patientenversorgung besser machen, der muss sich den Vorwurf fehlender Bodenhaftung gefallen lassen“, so der Arzt für Allgemeinmedizin aus  Rathenow.

Nach Überzeugung Pohles leiste das Digitale-Versorgungs-Gesetz keinen Beitrag zum Patientenwohl, sondern trage vielmehr zur Technokratisierung und Kommerzialisierung der Medizin bei. „Nicht Bits und Bytes führen zur Gesundung unserer Patienten, sondern ärztliches Können, gepaart mit Empathie, Zuwendung und Mitgefühl“, machte Pohle klar. Gebraucht würden deshalb vielmehr Gesundheitsgesetze, die von einem echten staatlichen Interesse an der Daseinsfürsorge für Patienten und Ärzte motiviert seien. Hierzu zählen aus Sicht von Pohle Gesetze, die die wirklich drängenden Probleme angehen: etwa die Kompetenzsteigerung der Patienten und die Stärkung der sprechenden- und Hinwendungsmedizin.